Ein ganzer Kontinent am Abgrund
Kersten Knipp schildert die Folgen des Kriegsendes 1918
Als der Erste Weltkrieg 1918 zu Ende ging, glich Europa einem Schlachtfeld. Denn dieser Krieg hatte nicht nur Millionen Opfer gefordert, sondern auch die Landkarte verändert. Neue Staaten sind damals entstanden, Nationalismus und Chauvinismus erstarkt. Der Publizist Kersten Knipp sieht den Ersten Weltkrieg und seine Folgen als eine Zeitenwende des 20. Jahrhunderts. „Wie viel dies mit unserer heutigen Zeit zu tun hat, wird uns nach 100 Jahren erst allmählich bewusst“, verdeutlichte er bei seinem Vortrag im Heimatmuseum. Gleichzeitig zog er Parallelen zur heutigen Zeit.
Bei der im Rahmen des Krumbacher Literaturherbstes veranstalteten Lesung aus seinem Buch „Im Taumel. 1918 – ein europäisches Schicksalsjahr“ beschrieb der Journalist und Politik-Redakteur die Langzeitwirkungen, insbesondere mit Blick auf Ost- oder Mitteleuropa. „Diese Staaten konnten sich damals aus den großen Reichen befreien“ sagte er. Vor 100 Jahren habe die Verknüpfung der Kultur mit Politik eine bedeutende Rolle gespielt, verdeutlichte Knipp. Als Beispiel nannte er den polnischen Pianisten und Komponisten Ignacy Jan Paderewski, der sich im Kampf um sein Land als großer Stratege erwiesen habe. Harter politischer Druck habe den 1860 geborenen Sohn eines Pächters veranlasst, sich dem Kulturellen zuzuwenden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Paderewski erster Ministerpräsident des wiedergegründeten Polens. Und während des Zweiten Weltkriegs habe er als Leiter des Polnischen Nationalrates im Exil den Unterstützungsfonds für polnische Kriegsopfer ins Leben gerufen.
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