Eine Asylsozialberaterin für die Kammelstadt
Sonja Pfalzer hilft in Krumbach Asylsuchenden, ihren Alltag zu stemmen und setzt sich für ein friedliches Miteinander ein.
Wo sind die Deutschkurse? Wie meldet man Kinder im Kindergarten an? Wo erhält man Unterstützung in rechtlichen Fragen oder beim Durchdringen des Behördendschungels? Rund 130 Asylsuchende sind derzeit in fünf verschiedenen Unterkünften in Krumbach untergebracht, rund ein Prozent der Bevölkerung. Seit dem 1. Januar hat die Stadt Krumbach mit Sonja Pfalzer eine Asylsozialbeauftragte, eine wichtige Anlaufstelle für den Helferkreis und für die Koordination der rund 60 engagierten Ehrenamtlichen. Durchaus etwas ungewöhnlich. Denn die Betreuung der Flüchtlinge ist in erster Linie Staatsaufgabe und keine städtische. Auch wenn es – aus juristischer Sicht gesehen – nicht die Aufgabe der Stadt sei, hier zu handeln, gehe es darum, den Menschen zu helfen und ein friedliches Miteinander zu befördern, erklärt Achim Fißl, Integrationsbeauftragter der Stadt Krumbach und Vorsitzender der SPD-Fraktion. So hatte er auch seinen Antrag auf Schaffung der Stelle im September begründet. „Wir müssen nicht, aber wir wollen, dass es in Krumbach möglichst entspannt über die Bühne geht“, erklärte Fißl in einem Gespräch in unserer Redaktion. Die Reaktion im Stadtrat: Eine äußerst positive. Fißl sieht darin auch die Möglichkeit, den Menschen ein zusätzliches Paket mitzugeben, sei es mit Unterstützung eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen oder fortzuführen oder ganz einfach ein selbstständiges Leben zu führen. Eine Hilfe zur Selbsthilfe – auch, um bei einer Rückkehr in die Heimat das eigene Land wieder lebensfähig zu gestalten. Fißl ist der Meinung, dass viele wieder zurückkehren werden. Weiter gehe es um das Ineinandergreifen von Asylsozialberatung und Migrationsberatung, sollte es passieren, dass plötzlich eine große Anzahl der Asylsuchenden einen positiven Bescheid erhalte.
Montags von 14 bis 17 Uhr ist Sonja Pfalzer direkte Ansprechpartnerin im Krumbacher Rathaus, mittwochs von 14 bis 18 Uhr ist sie direkt vor Ort in der Unterkunft in der Adolf-Kolping-Straße. Finanziert wird die Arbeit von Pfalzer aus städtischen Mitteln. Die Hälfte davon aus der Dr.-Willi-Knoll-Stiftung zu erbringen, hatte sich als nicht möglich erwiesen. Der größte Teil ihres Aufgabenbereiches stelle die Einzelfallberatung dar, sie werde gut angenommen, sagt die Sozialwissenschaftlerin, die für die Diakonie Neu-Ulm tätig ist. „Wenn die Zahl der Asylsuchenden ansteigt, könnte es durchaus sein, dass die Zeit nicht reichen wird“, meint sie. Dass dies mit größter Wahrscheinlichkeit der Fall sein wird, sieht auch Achim Fißl so: Inwieweit die jetzt gefundene Lösung ausreiche, werde sich zeigen. Zufrieden zeigt er sich darüber, wie es in Krumbach funktioniert, schon aufgrund des sehr gut organisierten Helferkreises. „Wer dem Bombenhagel entkommt, genießt Schutz, kriminelle Handlungen dagegen gehen gar nicht“, betont Fißl abschließend.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.