Eine schwäbisch-spanische Weinprobe
Im Mindelzeller Keller von Engelbert Schmid werden bei einem Weintest wichtige Weichen gestellt. Warum Schmid bei der Weinproduktion derzeit „einen Lauf“ hat.
„Laufa lau“: Nach zwei, drei Versuchen geht ihm diese tiefschwäbische Wortkombination ganz gut über die Lippen. Das ist durchaus außergewöhnlich. Denn Luis Vinicio stammt aus Ecuador. „La mitad del mundo“, „die Mitte der Welt“, wie er manchmal nicht ohne Stolz sagt. Vor vielen Jahren hat er seine Heimat verlassen, um auf spanischen Weingütern zu arbeiten. Auch an diesem Abend schenkt er Wein aus, er lässt es „laufa“, aber nur in ganz kleinen, dosierten Mengen. Spanien ist dabei ganz nah und weit weg gleichermaßen. Luis Vinicio ist seit einigen Jahren Helfer von Engelbert Schmid. Der 62-jährige Mindelzeller ist vielen als Spitzenmusiker und als Hersteller von weltweit gefragten Hörnern bekannt. Doch auch als Produzent von exzellenten Weinen hat er sich einen Namen gemacht. Und das Besondere daran ist: Die Trauben wachsen in Nordspanien, die Produktion (Ausbau und Abfüllung) findet aber seit einiger Zeit in Kellerräumen in Mindelzell statt. Luis Vinicio ist in Schmids Weinkeller gewissermaßen die „gute Seele“.
An diesem Abend hat Engelbert Schmid zur Weinprobe geladen. Gekommen sind einige enge Verwandte und Freunde. Es wird Kostproben aus 36 Weinfässern mit jeweils 225 Litern Fassungsvermögen geben. 36 Fässer? Der eine oder andere schluckt, als er diese Zahl hört. Schmid lächelt. Nein, keine große Menge an Wein soll an diesem Abend konsumiert werden. Immer nur ein kleiner Nipper am Glas, der intensive Zauber der schnellen Vergänglichkeit auf der Zunge sozusagen. Dann blickt Engelbert Schmid in die Runde und bittet um „die Noten“ von 1 bis 10. „Zwischen den Weinen“ serviert Luis Wasser und Brot.
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