Erkennen und isolieren im Kampf gegen Krankenhauskeime
Gefährliche Krankenhauskeime bereiten den Kliniken in der Region Sorge. Die Verantwortlichen reagieren auf das Problem mit strenger Hygiene und Quarantäne.
Er ist ein besonders unangenehmer Neuling unter den Krankenhauskeimen in Deutschland. Acinetobacter baumannii heißt der stäbchenförmige Winzling, der Alexander Heiß, Chefarzt und Hygienebeauftragter der Kreisklinik Krumbach, Sorgen bereitet. Gesunde Menschen können Träger des Keims sein, ohne zu erkranken. Immungeschwächte Patienten auf Intensivstationen oder mit offenen Wunden, wie etwa nach chirurgischen Eingriffen, sind dagegen besonders gefährdet. Zuletzt wurde der Erreger am Universitätsklinikum Kiel entdeckt, wo bislang 31 Menschen infiziert wurden. Zwölf davon starben bereits. „Die wichtigste Maßnahme gegen das Bakterium ist Prävention“, sagt Heiß.
Gegen die gefährlichen Keime helfen Antibiotika nicht
Denn gegen Acinetobacter baumannii ist kaum ein Kraut gewachsen. Vier Klassen von Antibiotika gibt es derzeit – gegen alle vier ist der Erreger resistent. „Wir sind da in einer Sackgasse angelangt“, sagt Heiß. Es sei nicht so einfach, neue, wirksame Medikamente zu entwickeln. Hinzu kommt, dass sich das Bakterium in seiner Umwelt festsetzt. Normalerweise sterben Bakterien außerhalb ihres Wirts schnell ab, nicht so der Kieler Krankenhauskeim: Monatelang hält er sich in kleinsten Ritzen medizinischer Instrumente und Geräte wie Beatmungsmaschinen, klebt an Türklinken und Telefonhörern. Selbst lange Trockenperioden übersteht er. Meist helfen nur noch die zeitweilige Schließung der betroffenen Station und eine gründliche Desinfektion.
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