Denkmal: Geschichte retten, heißt Heimat erhalten

VonMaximilian Czysz

In diesem Jahr geht es auf das Dach des Handwerkerhauses in Thannhausen, das Kultur beherbergen soll

Thannhausen Nach einem ruhigen Jahr der Planung geht es beim ehemaligen Handwerkerhaus in der Frühmeßstraße in Thannhausen jetzt ans Werk: Das Dach soll heuer teilweise erneuert werden, außerdem steht das Fundament des Stadels auf dem Programm. Ein Thema wird auch der Schweifgiebel sein – früher ein Wahrzeichen, in Zukunft ein Aushängeschild des Gebäudes, das nach der Vorstellung von Gertrud Zimmermann-Wejda zu einem lebendigen Kulturhaus wird.

Das baufällige Gebäude mit dem kleinen Gärtchen und der markanten Rotbuche soll in den kommenden Jahren saniert und ausgebaut werden. Im Erdgeschoss finden kleine Ausstellungsräume für Künstler aus der Region Platz. Die Heimatstube der Sudetendeutschen soll im Obergeschoss eine Bleibe finden. Dort sind ein Archiv und Schulungsräume geplant. Beispielsweise könnte dort in Workshops gezeigt werden, wie alte Musikinstrumente gebaut und gespielt werden – ein Anliegen der Schwabengilde, die in dem Kunst- und Kulturhaus eine neue Heimat findet. Jüngst machten sich Vertreter der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ein Bild vom Haus in der Frühmeßstraße. Und sie waren von den Plänen und dem Konzept angetan, berichtet Gertrud Zimmermann-Wejda. Außerdem wurde das Projekt, hinter dem eine Bürgerinitiative steht, ins Denkmalnetz Bayern aufgenommen – ein neuer Zusammenschluss von Interessierten, denen der Erhalt von Baudenkmälern und von historischen Ortsbildern am Herzen liegt. Sie alle setzen sich für Heimat ein – ein Begriff, der nicht nur mit Gefühlen zu tun hat.

Krumbach Maximilian Czysz Thannhausen