Kahlschlag für den Glauben?
Kritik an Rodungsaktion im alten Hohlweg in Mindelzell
Knapp 40 Jahre lang konnte sich die Natur in dem kleinen Hohlweg, der vom Mindelzeller Friedhofsparkplatz zur Marienkapelle führt, nach Belieben ausbreiten. Bis sich der Pfarrgemeinderat entschloss, anlässlich des 40-jährigen Ortsjubiläums des Prälaten Ludwig Gschwind einen Kreuzweg einzurichten. Die wild wuchernde Natur in dem einstigen Hohlweg sollte also gezähmt werden. Vor allem Diakon Alois Held hat sich sehr für die Umsetzung des Projekts engagiert. Zwei Mindelzeller Künstler, Ingrid Miller und Erich Baur, werden die Bilder der einzelnen Stationen malen. Viele Sponsoren haben sich bereit erklärt, für die Realisierung des Projekts Geld zu spenden. Freiwillige Helfer packten zum Teil mit großem Gerät mit an. Prälat Ludwig Gschwind freut sich über „eine Bereicherung für die Gemeinde“. Doch nicht alle Bürger am Ort hegen die gleiche Freude über die Rodungsaktion zugunsten eines sakralen Zugewinns. Unser Leser und Bürger Mindelzells Paul Schiefele fragt zornig: „Hat der Herrgott das wachsen lassen, damit dann alles platt gemacht wird für ein paar Betonstelen? Wie viele Zeichen unseres Glaubens brauchen wir noch? Wird der Glaube dadurch größer?“ Er findet es traurig, wenn die Menschen Gott nicht mehr in der Natur erkennen können. Übrig bleibe ein „gekiester, kahlgerodeter Hohlweg“, der immer wieder ausgeschnitten werden müsse. Schiefele fürchtet, dass auch die verbliebenen Bäume bald aus Sicherheitsgründen verschwinden werden. Er führt an, dass die Rodung nach Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes nach dem 1. März gar nicht mehr hätten durchgeführt werden dürfen.
Bürgermeister Peter Walburger verweist auf die Kirchenstiftung. Die Gemeinde habe lediglich das Grundstück zur Verfügung gestellt.
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