Kritik am Flickenteppich
Diskussion im Thannhauser Rat um Gewerbegebiete
Zur Entwicklung mehrerer Gewerbegebiete in benachbarten Kommunen sollte der Thannhauser Stadtrat zuletzt Stellung nehmen. Ein gängiges Verfahren bei entsprechenden Erweiterungen oder Neuausweisungen solcher Flächen. In der Regel sind solche Tagesordnungspunkte schnell abgehandelt, so auch in Thannhausen. Die Räte winkten diese Punkte zügig und ohne Stellungnahme durchs Programm. Grünen-Stadtrat Meinrad Veth wollte die Angelegenheit allerdings nicht unkommentiert lassen und wurde grundsätzlich. „Jetzt haben wir in jeder Sitzung ein Gewerbegebiet auf der Tagesordnung“, sagte er. Ihm fehle dabei die Initiative für ein interkommunales Gewerbegebiet.
Bürgermeister Georg Schwarz pflichtete ihm bei und erklärte: „Der Grundgedanke ist völlig richtig.“ In der Regel scheiterten solche Projekte jedoch am Egoismus der betreffenden Kommunen. Das einzige Gebiet, wo ein solches Gewerbegebiet im Mindeltal sinnvoll gewesen wäre, liege zwischen Münsterhausen und Thannhausen, erläuterte Peter Schoblocher (FW). Münsterhausen entwickle sich aber nicht nach Süden, sondern in Richtung Norden. Zudem verhindere in Thannhausen bislang der mangelnde Hochwasserschutz im Mindeltal eine Weiterentwicklung des dortigen Gewerbegebiets, legte Schwarz nach. „Wir sind im Talraum komplett gesperrt.“ Nichtsdestotrotz war Dr. Markus Wilhelm (Gruppierung Weiß) der Meinung, „doch etwas in die Richtung“ Interkommunales Gewerbegebiet zu unternehmen, und unterstrich seine Überlegungen mit markigen Worten. „Wenn ich mir das anschaue, was entlang der A96 passiert: Wir kastrieren unser schönes Bayernland.“ Etwas sachlicher argumentierte Josef Brandner (FW). „Wir sind nicht in der Situation, über die Einrichtung eines interkommunalen Gewerbegebiets zu diskutieren.“ Meist handle es sich bei solchen Arealen in der Region um große Logistikzentren wie etwa auf dem Lechfeld, wo auch eine Autobahnanbindung bestehe. Dies sei jedoch für Thannhausen keine Option. Abgesehen davon sei auch die Zeit der Ansiedlung großer Industriebetriebe in Süddeutschland vorbei. „Wir sind in der Wissensökonomie angekommen. Die Chancen Thannhausens liegen nicht in einem interkommunalen Gewerbegebiet. (rbod)
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