Krumbachs Jugend für die Politik begeistern
Bereits im vergangenen Jahr erwies sich die U18-Wahl als großer Erfolg. Daran wollen die Organisatoren auch mit Blick auf die Landtagswahl anknüpfen.
An das Gefühl der Unsicherheit, das ihn beschlich, als er damals mit 18 Jahren zum ersten Mal wählen durfte, erinnert sich Markus Genau noch sehr gut. „Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie das Ganze abläuft“, erinnert sich Genau. Heute arbeitet er beim Kreisjugendring und will zusammen mit der Krumbacher Jugendpflegerin Birgit Baumann, Stadtrat und Mittelschullehrer Max Behrends sowie dem freien Journalisten Marc Hettich dafür sorgen, dass es den Erstwählern von Morgen einmal anders geht. Bereits im vergangenen Herbst hatte das Team die U 18-Wahl in Krumbach mit großem Erfolg organisiert. „Das war ne gute Sache“, ist Mitorganisator Max Behrends überzeugt und verweist auf zahlreiche positive Rückmeldungen. Am 5. Oktober soll die U 18-Wahl mit Blick auf die Landtagswahl auch in diesem Jahr stattfinden.
Ziel der Aktion ist, Jugendliche mit demokratischen Verhaltensweisen vertraut zu machen und ein politisches Bewusstsein zu wecken. Allein mit einer Wahl ist das natürlich nicht getan, das wissen auch die Organisatoren der Veranstaltung. „Das ist ein Prozess, den man im Unterricht vorbereiten muss“, sagt Behrends. Demokratisches Verhalten wird dabei längst nicht nur im Sozialkundeunterricht vermittelt. Aber eben auch da. Behrends beginnt den Tag nicht mit einem Gebet, sondern mit der Tagesschau in hundert Sekunden. Behrends räumt ein, dass ihm das als Klassleiter in der Mittelschule leichter falle, als einem Fachlehrer in einer anderen weiterführenden Schule. Doch er ist überzeugt vom Erfolg seines Konzepts. Damit hätten die Schüler schon einmal einen Begriff davon, welche Themen gerade in der öffentlichen Diskussion sind und sie können mitreden. Auffallend sei dabei, dass die Schüler zwar den öffentlich rechtlichen Medien ein großes Vertrauen entgegenbringen. Oftmals hatten sie jedoch mit der Wortwahl der Moderatoren Schwierigkeiten. Begriffe wie Koalition oder Opposition müssten erst einmal erklärt werden. „Ich halte es für wichtiger denn je, den Jugendlichen ein gewisses Maß an politischer Bildung mitzugeben“, sagt Marc Hettich. Er habe den Eindruck, dass vielen, die an den öffentlichen Diskussionen in sozialen Netzwerken teilhaben, die Fähigkeit fehlt, die Dinge objektiv zu beurteilen. „Man muss die Schüler buchstäblich an die Hand nehmen und sie dahin führen, dass sie Fake News und Verschwörungstheorien erkennen“, bestätigt Behrends. Keiner müsse den Anspruch haben, alles zu wissen, aber man sollte sich schon ein bisschen über die Sache informieren, über die man dann leichtfertig in sozialen Netzwerken schreibe, findet Behrends. „Die Informationsmöglichkeiten sind heute so gut wie nie zuvor“, sagt der Mittelschullehrer. Allerdings müssten die Jugendlichen lernen, diese Informationen auf sich selbst zu reflektieren. Hinsichtlich der politischen Willensbildung gelte es zu vermitteln, die jeweiligen Parteiprogramme auf die eigenen Lebenswirklichkeit und die eigenen Bedürfnisse hin abzuklopfen und daraus die entsprechenden Schlüsse für die Wahlentscheidung zu ziehen. Die Hauptaufgabe politischer Jugendbildung bestehe darin, dass die Jugendlichen einen inneren Antrieb entwickeln, sich selbst Informationen zu beschaffen. „Das Argument, ‚ich bin nicht ausreichend informiert worden’ , das kann’s doch nicht sein“, sagt Behrends.
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