Leben retten!
Immer weniger Menschen sind dazu bereit. Arzt klärt über Thema auf
Thannhausen Es klingt etwas kurios, aber durch die jüngste Berichterstattung über die Skandale rückt das Thema Organspende verstärkt in den Vordergrund. Nachdem die Bereitschaft zu einer Organspende bedenklich nachgelassen hat, sind Ärzte und Organisationen bemüht, die Bevölkerung aufzuklären, damit lebensbedrohlich erkrankten Menschen durch ein neues Organ oder Gewebe geholfen werden kann. Das sei der Anlass gewesen, den Arzt Stefan Schwarz von der Uniklinik einzuladen, um über diese Thematik zu sprechen, sagte eingangs Christina Kast, die Vorsitzende der JU Mindel-Zusam.
Zu Wort kamen auch ein betroffener Patient, der vor zehn Jahren ein neues Herz erhielt, und ein Ehepaar, dessen Sohn mit erst 20 Jahren eine neue Lunge transplantiert wurde. Ärzte und die betroffenen Patienten verfolgten den Rückgang der Bereitschaft zu einer Organspende, den natürlich die bekannt gewordenen Skandale verstärkten, mit großer Sorge, sagte Schwarz und belegte die Entwicklung mit Statistiken. Dabei sprechen die Gründe für Organ- und Gewebetransplantationen für sich: 11233 Menschen in Deutschland warten auf ein Spenderorgan, pro Tag kommen 14 schwer kranke Menschen neu hinzu, pro Tag werden elf Transplantationen durchgeführt, aber pro Tag versterben drei Menschen, weil nicht rechtzeitig ein Spenderorgan zur Verfügung steht. Schwarz erklärte, was eine Organ- und Gewebetransplantation ist, und den Unterschied zwischen der Lebendorganspende und der postmortalen (nach dem Tod) Spende, wobei die letztere Vorrang hat. Im Einzelnen führte Schwarz die Gründe für eine Organtransplantation auf, die auf einer entsprechenden Indikation beruhen. Der Begriff steht dafür, welche medizinische Maßnahmen bei einem Krankheitsbild angebracht sind. Die Diagnosen bei den verschiedenen Organen sind recht unterschiedlich, wie die dargestellten Zahlen belegen. Spitzenreiter mit 2365 Diagnosen bei den Neuanmeldungen im Jahr 2012 in Deutschland ist die Niere, gefolgt von der Leber mit 1658 Diagnosen, wobei die alkoholische Leberkrankheit die meisten Fälle aufweist. Auch die Zahl der Herzkrankheiten, bei der eine Transplantation unumgänglich ist, ist mit knapp 600 Diagnosen sehr hoch, nicht minder bedenklich ist die Zahl bei der Lunge mit 421.
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