Nach dem Münchner Blutbad: Polizei bereitete Kontrollstelle bei Burgau vor
Krumbacher Studentin Anna Schmid schildert, wie sie die Situation in München erlebt hat.
Die Lage nach dem Amoklauf von München war zunächst unklar, weshalb die Polizei lange von drei flüchtigen Tätern ausging. Deshalb wurden in der Nacht im Umland der Landeshauptstadt ebenfalls Kontrollstellen eingerichtet, so auch auf der A 8 an der Ausfahrt Burgau. Mehrere Beamte der Autobahnpolizeistation Günzburg und des Einsatzzuges Neu-Ulm standen mit umgehängten Maschinenpistolen auf der Fahrbahn in Bereitschaft. Ausgeleuchtet wurde die Örtlichkeit von über 30 Feuerwehrleuten aus Burgau, die den Alarm um 22.30 Uhr per Funkmelder erhielten. Herbert Bregenzer, stellvertretender Leiter der Autobahnpolizeistation Günzburg, erklärte gegenüber unserer Zeitung, wie wichtig ihm und seinen Kollegen die Sicherheit der Menschen sei. Mit dieser vorbereiteten Kontrollstelle könnten sie auf Befehl aus der Einsatzzentrale sofort die Autobahn sperren und alle aus Richtung München kommenden Fahrzeuge kontrollieren. Als immer klarer wurde, dass es sich um den Amoklauf eines Einzelnen gehandelt hatte, wurde kurz vor ein Uhr der Einsatz für beendet erklärt.
Mit einer Freundin war die Krumbacherin Anna Schmid noch shoppen am Freitag in München, „zum Glück in einem anderen Einkaufszentrum als dem, in dem der Anschag passiert ist“, sagt sie. Die 20-jährige Studentin der Kommunikationswissenschaft, die ab und zu für unsere Jugendseite K!ar.Text schreibt, wollte eigentlich mit Mitstudentinnen ausgehen, um ihre letzte Klausur zu feiern. Doch als sie gerade los wollte, kamen lauter Meldungen auf Twitter und Whatsapp, dass Schüsse gefallen seien in der Stadt. Weil auch gleich der Öffentliche Nahverkehr gestoppt wurde, und empfohlen wurde, nicht auf die Straße zu gehen, wurde aus dem Ausgehen leider nichts. Über die sozialen Netzwerke hielt sich Anna immer auf dem Laufenden und war froh, in ihrer Studentenbleibe in Obergiesing zu sein. Sie erfuhr von Mitstudenten der Wirtschaftswissenschaften, die im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität am Geschwister Scholl-Platz in einem abgesperrten Raum nach einer Klausur bis etwa 23 Uhr ausharren mussten und auch von Mitstudenten, die beim Offene-Türen-Projekt mitmachten und Menschen zu sich hereinließen, die in der Stadt nicht mehr in Richtung ihrer eigenen Wohnung weiterkamen. „Das Leben in der Stadt war irgendwie eingefroren, überall hörte man Sirenen“, erzählt Anna im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein bisschen mulmig sei es ihr schon gewesen: „Ich fand es schlimm. dass der Terror plötzlich so nahe war. Sonst waren Anschläge weit weg, wie in Paris oder Nizza...“ Sie fühlt sich wieder sicher auch dank der „guten und ständigen Informationen der Polizei über Twitter“ zur Sicherheitslage. (adö)
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.