Sie haben blaues Blut
Wo Wände eingerissen und Floße gebaut werden: Was Jugendliche beim THW erleben.
Bald wird dieses Haus nicht mehr stehen. Jetzt geht es hier jedoch richtig rund. Mehrere blaue Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes (THW) parken vor dem Eingang, ein Notstromaggregator vibriert, Kabeltrommeln und diverse Geräte stehen bereit. Trotz später Uhrzeit ist alles hell erleuchtet. Überall sind Menschen mit blauer Kleidung und gelb leuchtenden Schutzhelmen zu sehen. Jugendliche THWler steigen über Steine, Bretter und alte Tapeten vor dem Hauseingang. Die Fenster sind herausgerissen und die Mauern rissig. „Ihr könnt nicht durch die Tür rein!“, ruft THW-Jugendgruppenleiter Johannes Schacherl. Diese ist durch ein rot-weißes Band gesperrt. Eine Leiter wird ans Fenster gestellt. Zwei Jugendliche sichern. „Wir müssen eine Person im Inneren finden!“, heißt es weiter. Räume werden durchsucht und mit Taschenlampen durchleuchtet, später eine Wand zuerst mit dem Hammer bearbeitet und dann aufgebohrt. Staub wirbelt auf. Die jungen Mitglieder bohren abwechselnd, jeder will einmal an die Reihe kommen. Das Loch ist jetzt groß genug, einer nach dem anderen krabbelt durch die Öffnung in der Wand. „Wir haben sie!“, rufen die Ersten. Doch damit ist der Einsatz noch nicht beendet: Die gefundene Person hat ein gebrochenes Bein, muss versorgt und vorsichtig nach draußen transportiert werden. Die Jugendlichen packen alle mit an, wickeln sie in eine Decke und binden sie auf die Trage und transportieren sie über die Leiter am Fenster nach draußen. Geschafft. Jetzt würde nur noch der Krankenwagen fehlen, um die verletzte Person ins Krankenhaus zu bringen...
Das Haus wird tatsächlich abgerissen, die Türe war allerdings nur zu Übungszwecken gesperrt und die verletzte Person war eine Puppe. Das Ganze war ein Übungseinsatz der THW-Jugend. Und doch fühlte es sich alles so echt an. Es könnte genauso passiert sein. Aber so soll es ja auch sein, schließlich wird hier der Ernstfall geprobt.
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