Statt auf den Friedhof auf den Sportplatz
Wo wollen Sie Ihre letzte Ruhestätte? Eine Betrachtung von Pfarrer Ludwig Gschwind.
Als vor Jahren in Argentinien eine Militärdiktatur das Land beherrschte, waren die Gefängnisse überfüllt mit Gegnern des Regimes. Todesurteile waren an der Tagesordnung. Häufig wurden die zum Tod Verurteilten von Flugzeugen aus ins Meer geworfen. Sie hatten keine Überlebenschance. Das Meer spülte die Leichen ans Land. Eltern und Geschwister, Familienangehörige von Vermissten suchten am Strand ihre Toten, um ihnen ein würdiges Begräbnis ausrichten zu können. Sie wollten sich nicht damit abfinden, dass ihre Lieben in der Anonymität des Meeres bleiben sollten. Darin kommt ein urmenschliches Bedürfnis nach Nähe auch nach dem Tod zum Ausdruck. Diesem Bedürfnis hat die katholische Kirche von jeher entsprochen. Die ganze Bestattungskultur hat religiösen Charakter.
Gegenwärtig ist freilich ein Wandel im Gang, der auch im Zusammenhang mit zunehmendem Glaubensverlust steht. Wie weit das gehen kann, zeigt ein Beispiel aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, das schon immer als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten galt. Im Alter von 48 Jahren starb der Baseball-Fan Roy Riegel. Zusammen mit seinem Freund Tom Mc Donald hatte er nahezu jedes Spiel seit Kindheitstagen der New Yorker Mets besucht. Roy Riegel wurde verbrannt. Freund Tom Mc Donald bat die Familie um einen Teil der Asche. Zu jedem Spiel nimmt er seit neun Jahren etwas Asche mit. Zu Ehren seines Freundes streut er während des Spiels ein wenig Asche in eine Stadion-Toilette und spült. In zahlreichen Baseball-Stadien der USA und Kanadas hat dies Freund Tom getan, aber so sparsam er auch damit umgegangen ist, allmählich geht Roys Asche zu Ende.
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