Surfen mit gesundem Menschenverstand
Verbrecher nutzen häufig das Internet für ihre Machenschaften während die Sicherheitsbehörden bei ihren Ermittlungen mit vielen Hürden kämpfen müssen. Manche PC-Nutzer machen es den Kriminellen aber auch zu einfach
Es war nur ein kurzer Moment, in dem der Unternehmer aus Thannhausen unaufmerksam war. Als er am PC die Bewerbungen auf seine Stellenausschreibung durchforstete, stieß er auf eine Mail in der ein Bewerber seine Unterlagen nicht als Anhang der E-Mail, sondern in einer Dropbox, einem externen Speicherort im Internet, abgelegt hatte. Eine inzwischen häufige Praxis, weil so der Zugriff auf wesentlich größere Datenmengen möglich ist, als per E-Mail. Doch statt des erwarteten Bewerberprofils öffnete sich auf dem Computer des Unternehmers eine Schadsoftware, die alle Dateien im Netzwerk der Firma verschlüsselte und somit unzugänglich für den Eigentümer und seine Mitarbeiter machte. Eine Nachricht auf dem Bildschirm ließ den Firmeninhaber wissen, seine Daten würden nur gegen die Zahlung von knapp 400 Euro auf ein Konto im Internet wieder entschlüsselt. Der Mann rief die Polizei.
Auf keinen Fall Folge leisten, sollte man solchen Erpressungsversuchen, betont Werner Deuring, der sich bei der Polizei Krumbach verstärkt um das Thema Internetkriminalität kümmert. Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass die Daten wieder entsperrt werden, ist der Rechner künftig nicht mehr sicher. Einmal mit einer Schadsoftware infiziert, bleibt er ein Dauerpatient. Die Programme verselbstständigen sich und laden weitere Schad- und Ausspähprogramme nach, erklärt Deuring.
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