Von der Freundschaft zwischen Feinden
Der Film „Verborgen in Schnuttenbach“ begleitet Dorfbewohner und Kriegsgefangene mit ihren Erinnerungen. Jetzt gibt es den Film mit vielen Hintergrundinformationen auf DVD
In den Jahren 1944 bis 1945 hat es in Schnuttenbach ein Internierungslager gegeben. Das Mahnmal „Gitter des Schattens“ erinnert daran. An der Kirche St. Ursula befindet sich auch eine Stele. Sie zeigt Henri Sellier, einen der französischen Kriegsgefangenen, die bereits vorher im damaligen Armenhaus untergebracht waren. Filmemacher Thomas Majewski ist in Schnuttenbach aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet er in Kassel. Aus der Dorfchronik hatte er zum ersten Mal erfahren, dass in der Waldsiedlung, wo er als Junge Fußball spielte, direkt hinter dem Bolzplatztor ein Lager für Zwangsarbeiter errichtet worden war. Es entstand nicht nur ein Film darüber, vielmehr machte sich Majewski mit „Verborgen in Schnuttenbach“ auf Spurensuche – die jetzt auf DVD begleitet werden kann.
Darin ist er lange nach den Ereignissen nah an den Dorfbewohnern und auch an den Kriegsgefangenen. Majewski besucht einige der ehemaligen Zwangsarbeiter in ihrer Heimat in Frankreich und den Niederlanden. Auch führt er sie nach sechs Jahrzehnten aktiv am Ort des Geschehens wieder zusammen und weckt nicht nur Erinnerungen an die Grausamkeiten unter dem NS-Regime, sondern auch daran, wie Freundschaften entstanden – berührend, manchmal sogar begleitet von herzlicher Heiterkeit. 1999 begann Majewski Zeitzeugen aus Schnuttenbach zu befragen und deren Vertrauen zu gewinnen: „Das spannende war, die Menschen zurückzubringen und zusammenzuführen, zu sehen was daraus entstand und dies zu dokumentieren.“ Vor allem ist es aber auch die Tatsache, dass es in Zeiten des Ausnahmezustandes möglich gewesen sei, dass Kontakte entstanden und sich Freundschaften entwickelten, die nach dem Krieg fortgeführt wurden, sogar in den Nachfolgegenerationen.
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