Warnschuss der Gewerkschaft
Kritik an den Arbeitsbedingungen. Tarifvertrag sowie Lohnerhöhung gefordert. Geschäftsleitung weist auf schwierige Marktsituation hin
Krumbach Für mehrere Stunden stand gestern Vormittag die Produktion bei Dr. Willi Knoll GmbH & Co.KG in Krumbach still: Mitarbeiter waren in den Warnstreik getreten. Der Vorwurf: Die Arbeitsbedingungen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert und sind nicht mehr tragbar. „Die Löhne sind nur minimal gestiegen. Die Arbeitszeit wurde ohne Lohnausgleich erhöht, das Weihnachtsgeld reduziert und Personal abgebaut“, sagte Tim Lubecki von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Gefordert werden ein Tarifvertrag zur Absicherung der Arbeitsbedingungen und eine deutliche Lohnerhöhungen.
Geschäftsführer Giovanni La Forgia ist zu keinen Gesprächen mit der NGG bereit. Die Gewerkschaft könne seiner Meinung nach die Arbeitsbedingungen im Unternehmen nicht beurteilen und habe außerdem keinen Überblick. In der Vergangenheit hätte die NGG Forderungen gestellt, die sich vielleicht in einem Konzern umsetzen ließen, nicht aber in einem kleinen Betrieb, sagte La Forgia. Als er gestern Morgen kurz nach 8 Uhr auf dem Parkplatz des Familienunternehmens eintraf, ging er wortlos an den Streikenden aus der Produktion vorbei. Den Warnstreik mit Trillerpfeifen und Ratschen bezeichnete er als „Show“, über die er verwundert ist: Die Situation auf dem Markt sei sehr ernst. „Der Wettbewerb ist hart und schwer umkämpft.“
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