Wo aus Würmern Literatur wird
Marianne Heller-Seitz bewies in Langenhaslach ihr universales künstlerisches Talent.
Am Ende hatte man den Eindruck, Marianne Heller-Seitz hätte endlos weiter Gedichte, Eigenkompositionen, Improvisationen vortragen können und die mehr als 100 Besucher ihrer „Lesung mit Musik“ wären weiterhin ganz Ohr gewesen. Außergewöhnlich bestückt ist die Palette der Talente dieser Künstlerin, unerschöpflich scheint ihre Produktivität. Aber Marianne Heller-Seitz „komponiert“ offenbar auch ihre Auftritte. Sie begrenzt klug Größe und Umfang, setzt sorgsam die Akzente, tariert die Gewichte aus. Sie weiß, wie man das Publikum fängt, wie man es in eine steigernde Bewegung hineinzieht und im idealen Augenblick wieder daraus entlässt.
Es gebe keinen geeigneteren Ort für ihre Lesung als den Pfarrstadel von Langenhaslach, erklärte sie. Hier ist sie aufgewachsen, als das Gebäude noch Forsthaus war. Künstlerisch aktiv waren alle in der Familie, dichtend Vater, Mutter und Bruder, malend und zeichnend die Mutter. Die Kostproben vom poetischen Wirken der Familie leiteten die Lesung ein, ergänzt durch eine witzige Wortspielerei von Enkelin Konstanze Seitz. Geliebt habe sie den Schreibtisch des Vaters, erzählte Marianne Heller Seitz. Eher ungeliebt sei in der Kindheit das Klavier gewesen, das zu spielen sie lernen musste. Aus der frühen Abneigung hat sich offenbar Zuneigung entwickelt. Ihr poetisches Manifest unter dem Titel „Die Sprache des Menschen fließt wie ein Strom aus dem Quell des Herzens“ trug die Künstlerin nämlich als hinreißende Improvisation auf dem Piano vor. Sprache wurde fühlbar als ein Fluss, als machtvolle Permanenz, drängend, unwiderstehlich.
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