Aachener Friedenspreis für Berliner Compagnie
Aachen (dpa) - Der Aachener Friedenspreis ist zum ersten Mal an ein Theater gegangen. Das politische Tourneetheater Berliner Compagnie, das mit seinen politischen Stücken eine kritische Auseinandersetzung fördern möchte, erhielt den Preis am Dienstag in Aachen.
Internationaler Preisträger ist der serbische Friedensaktivist Zdravko Marjanovic, der sich seit 16 Jahren für Frieden und Versöhnung im ehemaligen Jugoslawien einsetzt. Damit kommt erstmals ein Preisträger vom Balkan.
Mit dem Aachener Friedenspreis werden Menschen geehrt, die sich vorbildlich "von unten" für den Frieden einsetzen. Die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Antikriegstag, dem 1. September, verliehen. Beide Preisträger handelten aus der Erkenntnis, dass mit Waffengewalt kein Frieden geschaffen werden könne, sagte der Vereinsvorsitzende Otmar Steinbicker laut Redemanuskript. Die Fernsehjournalistin Sonia Mikich stellte in ihrer Laudatio fest, die Preisträger gäben den Opfern von Krieg, Vertreibung und Verzweiflung eine Stimme.
Zdravko Marjanovic setze sich seit 16 Jahren für Frieden und Versöhnung im ehemaligen Jugoslawien ein, hieß es in der Begründung zur Wahl. Schon vor den Balkankriegen habe er versucht, gegen den Hass unter den Bevölkerungsgruppen anzukämpfen. Jetzt bemüht er sich über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen um Aussöhnung. Die Berliner Compagnie spielt seit 1981 Theater "als friedens- und entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit". Das Schauspielensemble aus Kreuzberg brachte bisher in 23 Produktionen weltweite Konflikte in Politik und Wirtschaft auf die Bühne.
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