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Augsburg
22.02.2014

Als Augsburg unterging: Die Bombennacht 1944 auf der Bühne

Dokumentatoren auf der Bühne: Klaus Müller, Ulrich Rechenbach, Eva Maria Keller, Eberhard Peiker, Sarah Bonitz, Tjark Bernau (von vorne)
Foto: A.T. Schaefer/Theater Augsburg

Das örtliche Schauspiel hat ein Stück über die Bombennacht 1944 gewagt. "Operation Big Week" schildert auf besondere Weise die Schreckensnacht - und ist noch zweimal zu sehen.

Die Nacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 war klar und eiskalt, ideal für die Angreifer. Fast 600 britische Bomber setzten in zwei Wellen die Stadt Augsburg in Brand; am Mittag schon hatten die Amerikaner die vor den Toren gelegenen Messerschmitt-Werke bombardiert. Über 700 Menschen starben, doppelt so viele wurden verletzt, Zigtausende flohen aus der brennenden Stadt.

Das Gesicht Augsburgs ist seither ein anderes, und viele von denen, die davonkamen, blieben traumatisiert. Insofern besteht auch 70 Jahre danach noch Aktualität, die Geschichte dieses Infernos zum Thema eines Theaterabends zu machen. Hans-Werner Kroesinger hat das getan mit seinem Stück „Operation Big Week“, ein Titel, der Bezug nimmt auf den Code der alliierten Luftangriffe in jenem Februar ’44.

Bombenkriegs-Visionäre und NS-dirigierte Ämter

Kroesinger, ein Spezialist für dokumentarisches Theater, hat Textzeugnisse aufgetan und aneinandergereiht, die einerseits den Ablauf der Bombennacht wiedergeben, dabei aber auch den Kontext berücksichtigen, vor allem: Wie konnte es dazu kommen? Bombenkriegs-Visionäre der Zwischenkriegszeit kommen dabei ebenso zu Wort wie die Verordnungen NS-dirigierter Ämter, womit die Bevölkerung schon in Friedenszeiten auf Attacken aus der Luft eingeschworen wurde. Dass Augsburg durch Messerschmitt und MAN eine Hochburg der Rüstungsindustrie war, spiegelt sich in Kroesingers Textauswahl ebenso wider wie die Tatsache, dass ein ganzes Heer von Arbeitssklaven in diesen Fabriken schuften musste. Auch ist „Operation Big Week“ mit der Schilderung der Schreckensnacht nicht zu Ende, sondern schlägt den Bogen über Gedenktags-Diskussionen der Augsburger Nachkriegszeit bis zu den unsäglichen Vereinnahmungsversuchen durch Rechtsradikale („Bombenholocaust“).

Eine Frage bleibt ausgespart

Und doch reicht das eigens fürs Theater Augsburg konzipierte Stück, das nun auf der Brechtbühne zur Premiere gebracht wurde, nicht hinaus über eine Ansammlung von Wissenswertem, zu wenig für eine Schauspielbühne. Vor allem hat Kroesinger nicht an die hoch emotionale Frage gerührt, die vor gut einem Jahrzehnt anlässlich von Jörg Friedrichs Buch „Der Brand“ über die alliierte Luftkriegsstrategie geführt wurde: Rechtfertigt der Zweck (das Niederringen von Nazi-Deutschland) auch jedes Mittel (die Massentötung von Zivilisten)? Eine Frage, die schon während des Krieges manchen Kopf auf britischer Seite bewegte – und als moralischer Teilaspekt auch Kroesingers Textkonglomerat nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte.

Messerschmitt-Flugzeugteiel und Bombergeschwader-Silhouette

Den Text des Stücks sprechen sechs Schauspieler. Physiognomien, vor allem seelische, werden dabei kaum einmal sichtbar. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Passage, in der Sarah Bonitz die Erlebnisse einer Arbeitssklavin reportiert – hier bekommt auf einmal ein fühlender Mensch Kontur. Doch Kroesinger, der auch für die Regie verantwortlich zeichnet, geht es merklich darum, das in den Dokumenten Festgehaltene für sich selbst sprechen zu lassen. Ein solches Konzept aber entfaltet keine Wirkung, wenn die Schauspieler letztlich nicht über routinierte Bühnenbetriebsamkeit hinausgelangen und im selben Ton sprechen und aus dem selbigen Aktionsfundus schöpfen wie bei einer beliebigen Repertoireaufführung. Auch Rob Moonens Bühnenelemente – Messerschmitt-Flugzeugteile, NS-Adler, Wasserkübel – kommen über sachdienlichen Realismus nicht hinaus; eindrucksvoller wirkt da schon sein langsam über die Wände ziehendes Video einer Bombergeschwader-Silhouette.

Die Bombennacht: Rein als Thema mit Lokalbezug betrachtet ein starker Griff des Augsburger Theaters. Vom Publikum quittiert mit starkem Applaus.

Weitere Aufführungen gibt es am 23. und 26. Februar.

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