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  3. Ausstellung: Andy Warhol und die Frage: Wem gehören eigentlich Bilder?

Ausstellung
13.07.2017

Andy Warhol und die Frage: Wem gehören eigentlich Bilder?

Andy Warhols Bild "Marilyn" aus dem Jahr 1962.
Foto: Sammlung Brandhorst/Warhol Foundation

Der Meister der Pop Art hat sich unbekümmert bei vorhandenem Bildmaterial bedient, viele Kollegen folgten ihm darin. Diebstahl? Eine Ausstellung lässt darüber nachgrübeln

Sie lächelt verführerisch, ihr Mund ist lasziv geöffnet. Typisch Marilyn eben. Als dieser Siebdruck im Herbst 1962 entstand, war die Monroe erst wenige Wochen zuvor an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben. Und nun begann sie also, in einem Tondo, dem seit der Antike gerne für herausragende Köpfe eingesetzten Rundbild, auf goldenem Grund zu schweben, gleich einer Heiligen. Der Kniff war genial, damit hat Andy Warhol das Sexsymbol der 50er Jahre auch noch im wörtlichen Sinne zur Ikone befördert. Und deshalb ist dieses Konterfei ein idealer Auftakt für die Ausstellung „Pop Pictures People“ im Museum Brandhorst.

Keine Warholmania wie vor zwei Jahren, doch ohne den schillernden Andy geht kaum etwas in Sachen Pop Art, schon gar nicht in einem Haus, das weit über 100 Warhols hortet. Die kann man zwar immer wieder neu arrangieren, aber für den Kick sorgen diesmal erstaunliche Neuerwerbungen – ein Ankaufsetat in Millionenhöhe macht’s möglich – und eine Reihe altbekannter Kollegen aus der eigenen Sammlung.

Zwischen Liz Taylor, Jackie Kennedy und Warhol selbst (alle 1964) ist Marilyn in bester Gesellschaft. Dazu posiert Alex Katz’ versechsfachte Gattin Ada im kleinen Schwarzen (1960). Bei dieser flirrenden Sommerparty im Souterrain des Museums fehlen eigentlich nur noch die Cocktails. Sollten es im Fall Katz sechs sein, um jede einzelne Ada in Feierlaune zu bringen? Oder reicht ein Glas zur Klärung der Frage, wie viel Individualität die Pop Art zulässt oder vielmehr, wieviel Oberflächlichkeit man hier in Kauf nehmen muss?

Die „Ladies and Gentlemen“ (Drag Queens) im Raum mit weiteren „Exzentrischen Identitäten“ dürfte diese Frage sogar amüsieren: Warum nicht mit dem Äußeren, also der Maske, spielen? „Undercover“ ermöglicht das letztlich mehr Persönlichkeit, als es den knalligen Anschein hat. Und Andy donnerte die Damen und Herren mit gerissenen Buntpapierfetzen – Achtung, Zerrissenheit! – und Klebeband auf. Irgendwann sind die Königinnen der Nacht ja wieder dem Tageslicht entgegen gestöckelt, das mindestens ein paar davon in graue Anzugträger zurückverwandelt haben wird.

Mitte der 1970er war es nicht so weit her mit der großen Freiheit. Umso verblüffter steht man vor Michel Auders Vierkanal-Wahnsinn aus dem Jahr 1967: Der französische Filmemacher, der mit Andys Superstar Viva verheiratet war, hat den Alltag von Warhols Factory-Gemeinde geradezu obsessiv aufgesaugt. Das Ergebnis ist schräg, banal, exzentrisch, obszön und wild und bildet ein delikates Pendant zu den ausgestellten Werken des King of Pop Art – Mick Jagger 1975 beim Zungenkuss etwa – und im Grunde auch derer, die sich am scheuen Mastermind orientiert haben.

Keith Haring ist mit seinen Comic-Männchen vertreten

Dazu gehört natürlich Keith Haring, der mit seinen federnden, vermeintlich naiven Comic-Männchen ganz Existenzielles wie die Gleichberechtigung aufs Tapet hievt. Dann die sarkastische Louise Lawler oder Elaine Sturtevant. Beide Frauen kopieren, replizieren, fotografieren die Arbeiten anderer Künstler. Bei Lawler ist es ein Totenschädel Gerhard Richters, bei Sturtevant die eingangs erwähnte Marilyn in einer besonders düsteren Variante.

Damit treiben die Künstlerinnen Warhols Grundfrage noch einmal auf die Spitze: Wem gehören die Bilder? Kann man von Diebstahl sprechen, wenn sich Sturtevant einfach Andys Siebdruck-Ikone schnappt – oder ist Warhols Werk nicht sowieso schon die Kunst gewordene Aufforderung, sich gnadenlos zu bedienen? Mehr als 900 „Flowers“ hat seine Factory ausgespuckt, viele helfende Hände waren da im Einsatz, um Andys einträgliche Ideen wie Popcorn in die Welt ploppen zu lassen. Und bei den „Details des letzten Abendmahls“ (1986) diente dann nicht einmal mehr Da Vincis Mailänder Original als „Vorlage“, sondern gleich die Kitsch-Version vom Souvenirladen.

Das ist nur konsequent. Und mehr noch, wenn Glas- statt Diamantstaub aufs Bild kommt. Der glitzert prächtiger als die sündteuren Edelsteinsplitter, Warhol hat das für seine mehrere Meter langen „Diamond Dust Shadows“ (1979) ausprobiert. Und warum auch nicht, wenn der schöne Schein, also der gläserne Fake, das Original übertrifft? Auch darüber darf man in dieser inspirierenden Schau lustvoll grübeln.

Pop Pictures People Bis April 2018 im Museum Brandhorst München, Theresienstraße 35 a, Di bis So 10 bis 18, Do bis 20 Uhr

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