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18.09.2017

Caroline, erzählen Sie von Giacometti!

Literatur Der Autor Franck Maubert hat die letzte Liebe des großen Künstlers in ein fesselndes Gespräch verwickelt

Alberto Giacometti zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Der Schweizer (1901- 1966) ist vor allem für seine schmalen, lang gezogenen Bronzefiguren berühmt, sie stehen heute an der Spitze der teuersten Skulpturen überhaupt. Giacometti war auch Maler, sein Interesse galt hier ebenfalls der Figur, und zu den Personen, die ihm in seinen späten Jahren Modell saßen, gehört eine gewisse Caroline. Wer war die Frau, die er auf zahlreichen Leinwänden porträtierte und mit der er, wiewohl verheiratet, über Jahre hinweg bis zu seinem Tod eine Affäre unterhielt?

Das hat sich der französische Schriftsteller Franck Maubert gefragt, umso mehr, als bis dato die Giacometti-Literatur wenig hergab über Caroline Tamagno. Maubert tat das Naheliegende, machte sich auf die Suche nach der Frau und findet die Gealterte in einem Wohnblock in Nizza, in Verhältnissen am Rande des Prekären. Auf dem Balkon ihrer Wohnung, unter ihnen brausender Verkehr, erzählt sie dem Schriftsteller einen Nachmittag lang von ihrer Begegnung mit Giacometti. Daraus ist ein furioses Doppelporträt entstanden über den Künstler und seine Muse, aber auch das Protokoll eines spannungsvollen Gesprächs.

Mauberts Besuch, Carolines Erinnerung, ständig wechseln die Ebenen. Caroline erzählt, wie sie Alberto in Paris in einer Bar kennenlernt. Sie, ein einfaches Mädchen, lässt sich von Männern aushalten; er, Jahrzehnte älter und schon hochberühmt, ist fasziniert von ihrer Jugend. Sie wird seine Geliebte, sitzt ihm schon bald Modell, spätabends ziehen sie durch die Stadt, doch sie behält sich ihre Freiheiten, und auch er bleibt weiterhin in den gewohnten Spuren. Nie, beklagt sie sich gegenüber ihrem Zuhörer Maubert, habe er sie mitgenommen zu seinen Essen mit Sartre oder mit Jean Genet, „er hielt mich wohl nicht für besonders schlau“.

Aber was ist in diesen Worten Carolines Wahrheit, was Erfindung? Was Verklärung, was Berechnung? Wenn Maubert im Buch über weite Strecken wie ein allwissender Erzähler spricht, weiß er das alles nur von Caroline oder auch aus anderen Quellen? Denkt er vielleicht nur, dass es so oder so gewesen sein könnte?

Dass dies nicht immer eindeutig auszumachen ist, macht die Faszination dieses schmalen Buches aus. Nicht nur, was Caroline zu erzählen hat, auch die Gesprächssituation zwischen ihr und dem fragenden Schriftsteller ist fesselnd. Manchmal wird Maubert zudringlich in seiner Wissbegier: „Ich möchte, dass sie auch mir erzählt, wie sie es mit Alberto machte. Sie zögert, sich anzuvertrauen. Ich ermuntere sie. Sie sträubt sich, verschanzt sich, schottet sich ab.“ Skizzenhaft bleibt das Leben von Caroline, nur so viel wird klar: Alberto war der Mann ihres Lebens.

Als es Abend wird, verlässt Maubert die kleine Wohnung. Er wird nicht wiederkommen. „Ich habe genau verstanden, dass sie noch ein paar Geheimnisse für sich behalten will. Den Geheimnissen Carolines entsprechen die Rätsel Albertos.“ Zu den Geheimnissen dieses fabelhaften Buchs gehört, dass es einem neben Carolines Geschichte die manchmal rätselhafte Kunst Giacomettis ein Stück weit näherbringt.

" Franck Maubert: Caroline – Alberto Giacomettis letztes Modell. Piet Meyer Verlag, 112 S., 18 Abb., 16 ¤

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