Clooney raubt die Kunst in "The Monuments Men"
Enttäuscht als Drama: George Clooneys "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden". Die Charaktere sind zwar mit Starschauspielern besetzt, überzeugen können sie aber trotzdem nicht.
Ende des Zweiten Weltkrieges bildete die US-Armee eine Spezialeinheit von Kunsthistorikern, Architekten und Künstlern, die die Denkmäler und Kunstschätze Europas sichern sollte. Abertausende von Gemälden und Skulpturen, die die Nazis auf ihrem Eroberungsfeldzug geraubt hatten, sollten aufgespürt und an ihre Eigentümer zurückgegeben werden.
Die Story hat alles, was gutes Kino ausmacht: die Spannung eines Schatzsucherdramas, als Hintergrund einen zentralen welthistorischen Wendepunkt und nicht zuletzt ein Thema, das in der gegenwärtigen Raubkunstdebatte enorm aktuell ist. Umso enttäuschender ist es mit anzusehen, was George Clooney in seiner fünften Regiearbeit „The Monuments Men“ aus dieser Steilvorlage gemacht hat.
Spezialeinheit flacher Charaktere
Mit Matt Damon, Bill Murray, John Goodman und Bob Balaban versammelt er eine illustre Schar von Hollywood-Freunden um sich, die sich als Kunstexperten in Uniform bewähren sollen. Keinem von ihnen nimmt man die Rolle ab, weil die Charaktere keinerlei Vertiefung erfahren.
Zwar hebt Clooney in seiner Rolle als Leiter der Spezialeinheit immer wieder zu Motivationsansprachen über den Stellenwert der Kunst als kulturellem Überlebenselexier der Zivilisation an, aber die seelische Verbundenheit der Figuren mit ihrem Auftrag bleibt bloße Behauptung.
Clooney bremst Möglichkeiten aus
Die Handlung springt uninspiriert zwischen Paris, Brüssel und einigen deutschen Städten hin und her. Sieht man von wenigen Szenen ab, in denen die Grauen des Nationalsozialismus hervorlugen, bremst Clooney die dramatischen Möglichkeiten des Stoffes aus.
Filmstart in vielen Kinos der Region
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