Deutscher Buchpreis: Michelle Steinbeck schafft es auf die Longlist
Peter Stamm, Arnold Stadler, Michelle Steinbeck - Welche 20 Autoren mit welchen Büchern auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2016 stehen.
Er ist ein begehrter Preis in der Literatur-Szene, der Deutsche Buchpreis. Wer ihn dieses Jahr erhält, wird erst im Oktober bekannt gegeben. Aber zumindest die Longlist für den Deutschen Buchpreis steht nun fest.
Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag mitteilte, hat die Jury dafür insgesamt 178 Bücher gesichtet. Unter den 20 auserwählten Büchern für die Longlist sind Romane von Katja Lange-Müller, Sibylle Lewitscharoff, Thomas von Steinaecker und Eva Schmidt.
Longlist für Deutschen Buchpreis zeigt große Bandbreite an Themen
Die sieben Jurymitglieder haben sich Romane angeschaut, die zwischen Oktober 2015 und dem 20. September 2016 erschienen sind oder noch erscheinen. "Ein ausgezeichneter Jahrgang", findet Jury-Sprecher Christoph Schröder. Die Longlist zeige "die große Bandbreite von Schreibweisen und Themen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur". Unter den Romanen gebe es welche, die die Sehnsucht nach Aufbrüchen in neue Lebenswelten, die Auflehnung gegen die alltägliche Zwangsläufigkeit oder auch biografischen Selbstvergewisserungen darstellen. Auch die sprachliche Vielfalt sei groß. "Wir hatten Spaß dabei, uns durch die Einreichungen zu arbeiten."
14 Autoren und 6 Autorinnen stehen in diesem Jahr auf der Liste. Auch kleine Verlage wie Paul Zsolnay oder Lenos sind dabei. Punktsieger bei den Verlagen ist S. Fischer mit fünf Titeln auf der Longlist. Rund ein halbes Dutzend der nominierten Bücher erscheint erst Ende August oder im September.
Bekannten Autoren und interessante Newcomer auf der Longlist
Zwischen den renommierten Autoren finden sich auch spannende Newcomer. Zum Beispiel Michelle Steinbeck, die 1990 geboren wurde. "Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch" ist eine fantastische Reise mit einem toten Kind im Koffer. Außergewöhnliche Geschichten erzählen auch Hans Platzgumer und Philipp Winkler: "Am Rand" thematisiert das Glück im Tod, "Hool" gibt der Hooligan-Szene eine Stimme.
Im Wettbewerb um die beste literarische Neuerscheinung wird die Liste bis zum 20. September zunächst auf sechs Titel - die Shortlist - verkürzt. Der Sieger wird am 17. Oktober bekanntgegeben, dem Abend vor Beginn der Frankfurter Buchmesse. Er erhält 25.000 Euro, die übrigen fünf Autoren der Shortlist je 2500 Euro.
Das ist die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2016:
Akos Doma: Der Weg der Wünsche (Rowohlt Berlin, August 2016)
Gerhard Falkner: Apollokalypse (Berlin Verlag, September 2016)
Ernst-Wilhelm Händler: München (S. Fischer, August 2016)
Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald (S. Fischer, August 2016)
Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (Frankfurter Verlagsanstalt, September 2016)
André Kubiczek: Skizze eines Sommers (Rowohlt Berlin, Mai 2016)
Michael Kumpfmüller: Die Erziehung des Mannes (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2016)
Katja Lange-Müller: Drehtür (Kiepenheuer & Witsch, August 2016)
Dagmar Leupold: Die Witwen (Jung und Jung, September 2016)
Sibylle Lewitscharoff: Das Pfingstwunder (Suhrkamp, September 2016)
Thomas Melle: Die Welt im Rücken (Rowohlt Berlin, August 2016)
Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke (Kiepenheuer & Witsch, November 2015)
Hans Platzgumer: Am Rand (Paul Zsolnay, Februar 2016)
Eva Schmidt: Ein langes Jahr (Jung und Jung, Februar 2016)
Arnold Stadler: Rauschzeit (S. Fischer, August 2016)
Peter Stamm: Weit über das Land (S. Fischer, Februar 2016)
Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch (Lenos, März 2016)
Thomas von Steinaecker: Die Verteidigung des Paradieses (S. Fischer, März 2016)
Anna Weidenholzer: Weshalb die Herren Seesterne tragen (Matthes & Seitz Berlin, August 2016)
Philipp Winkler: Hool (Aufbau, September 2016) dpa/AZ
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