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Geschichte
13.09.2016

Die späten Sechziger: Ein Zeit, die die Welt veränderte

Jimi Hendrix stand wie kein anderer Künstler für den Spirit der späten Sechziger.
Foto: dpa

LSD-Trips, Minirock, Revolte: Zwischen 1966 und 1970 wurde die Gesellschaft über den Haufen geworfen. Wie eine große Schau in London die späten Sechziger feiert.

Ein bisschen würde man ja gerne eine Revolution anzetteln, wenn man aus dieser Revolutions-Retrospektive des Victoria and Albert Museum in den Londoner Nachmittag hinausspaziert. In die Realität, in der der Alltag weitgehend ruhig und im Wohlstand verläuft, derweil aber Kriege in Syrien und im Jemen toben, die Flüchtlingskrise andauert und nationalistische Strömungen über westliche Gesellschaften schwappen. Sollte man flugs in der berühmten Carnaby Street landen, wo sich einstmals die Swinging Sixties austobten, die aber mittlerweile von einer PR-Agentur vermarktet wird, dürfte das Gefühl noch verstärkt werden: Das wilde London hängt jetzt im Museum.

You Say You Want a Revolution? Vielleicht. Oder lieber nicht? Die heutige Zeit scheint nicht als Rahmen zu taugen. Und nach ein paar Schritten klingt der Beatles-Ohrwurm zwar noch nach, aber die Gedanken werden klarer. Viel Nostalgie und manche Verklärung schwingen beim Blick auf die 60er Jahre mit, wie man derzeit im Londoner Victoria and Albert Museum beobachten kann. Das Haus beleuchtet mit seiner Ausstellung, die im Titel den besagten Beatles-Song zitiert und im Untertitel „Records and Rebels 1966-1970“ verspricht, jene fünf außergewöhnlichen Jahre, in denen die Jugend von einem außergewöhnlichen Idealismus angetrieben war im Glauben, die Welt verändern zu können. Und das auch ein wenig tat.

Die Friedensbewegung setzte sich mit dem Woodstock-Festival ein Denkmal

1826 Tage: freie Liebe, Woodstock, Anti-Vietnamkriegs-Protest, Studentenrevolte, Minirock, Kommunen. LSD-Trips, Beatles, Jimi Hendrix’ Gitarrenklänge, Twiggy. Die schiere Masse von mehr als 350 Exponaten ist überwältigend. Kleidungs- und Möbelstücke, Fotos, Platten und Plakate, Bücher und Videos erzählen von den kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen jener Zeit. Es war ein Jugendbeben, das im Westen eine Gegenkultur auslöste, die bis heute Einfluss auf uns hat.

Wir trauen niemandem über 30, sagte etwa ein studentischer Aktivist 1964. Er sprach für eine Generation, die Macht hatte: 1966 war die Hälfte der US-Bevölkerung jünger als 25. Viele von ihnen wollten verkrustete Strukturen aufbrechen, lehnten sich gegen Autoritäten auf und forderten Mitbestimmung. Ja, die Zeiten waren andere. Der Protest gegen den Vietnam-Krieg brachte hunderttausende Menschen auf die Straße, die Friedensbewegung setzte sich mit dem Woodstock-Festival ein Denkmal. In der Ausstellung tauchen Besucher in diese Stimmung zumindest kurz ein, wenn sie auf der mit Kunstrasen rekonstruierten Wiese den Auftritten von Janis Joplin oder Jimi Hendrix folgen, die auf Riesenleinwänden gezeigt werden.

Es sind auch die Uniformen zu sehen, die die Beatles auf dem Cover von Sgt. Pepper’s trugen, dem ersten Konzeptalbum der Popmusik. Und auch der Feminismus ist Thema. So wird der Betrachter etwa auf einem Poster, das einen Mann mit Babybauch zeigt, gefragt: Wären Sie vorsichtiger gewesen, wenn Sie das Baby bekommen würden? Offenbar schockierte 1970 nicht nur das Plakat, sondern auch die Botschaft: Männer tragen ebenfalls Verantwortung bei der Verhütung.

Auch in London war der Umschwung spürbar

Bunt geht es auf der nachgebildeten Carnaby Street zu, wo sich die Jugend am Tag durch die Boutiquen wie jene der Minirock-Erfinderin Mary Quant schwang und in der Nacht durch die Klubs zog. Swinging London: Die britische Metropole exportierte durch Musik, Kunst, Mode und Fotografie ein Gefühl in die Welt, das eine neue Freiheit zum Ausdruck brachte. Sex zu haben, mit wem man wollte. Röcke so weit über dem Knie tragen zu können, dass Mütter rot und Väter wütend wurden. Zum ersten Mal rückten auch Naturschutzthemen ins breite Bewusstsein. Parallel dazu entstand Ende der 60er Jahre die Konsumgesellschaft. In einem Werbefilm steckt eine Kreditkarte im Bikini eines Models – 1966 lud eine Barclaycard so zum Shoppen auf der Insel ein. Als Randnotiz erfährt man jedoch, dass britische Frauen erst 1973 eine eigene Karte ausgehändigt bekamen. Beim Geld hinkte die Gleichberechtigung offenbar schon immer hinterher.

Der Gang durch die Ausstellung ist aufregend, verstärkt durch Kopfhörer, aus denen je nach Aufenthaltsort des Besuchers der passende Soundtrack schallt. Trotzdem machten britische Medien einen Schwachpunkt aus: Niemand würde bestreiten, dass die späten Sechziger eine Menge an sozialem Fortschritt brachten, kommentierte die Zeitschrift The Spectator. 50 Jahre später aber seien wir sicherlich bereit für eine anspruchsvollere Analyse als jene von Gut gegen Böse, von repressivem Establishment hier und jugendlicher Befreiung dort. Das zielt wohl auch gegen den scheidenden Direktor des Victoria and Albert Museum zielte, den Deutschen Martin Roth, für den die Schau die letzte seiner erfolgreichen fünfjährigen Amtszeit ist. Roth, der seinen Weggang unter anderem mit dem Brexit-Referendum begründete, schlug bei der Eröffnung eine Brücke von den späten Sixties ins Heute. Die Ausstellung falle „in eine Periode des Nationalismus, dem wir entgegenwirken müssen“, sagte Roth in deutlicher Anspielung auf den Austritt Großbritanniens aus der EU. (mit dpa)

You Say You Want a Revolution? Bis 26. Februar 2017 im Victoria and Albert Museum in London.

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