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Salzburger Festspiele
13.08.2017

Ein genialer Regie-Trick oder Etikettenschwindel?

In einem starren Bewegungskorsett kommt „Kasimir und Karoline“ in Salzburg auf die Bühne.
Foto: Barbara Gindl, dpa

Achtung, Laienschauspieler sollen statt Stars auf der Bühne stehen: Wenn zwei New Yorker Horvath in Salzburg inszenieren…

War das jetzt ein Etikettenschwindel oder ein Trick? Als Partizipationsprojekt ist die Inszenierung von Ödön von Horvaths „Kasimir und Karoline“ im Programm der Salzburger Festspiele angekündigt. Schon das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Festspiele haben doch deshalb ihren Ruf, weil sie versprechen, die besten Sänger, Musiker und Schauspieler für sechs Wochen im Festspielsommer zusammenzubringen. Dementsprechend hoch sind die Eintrittspreise für die Veranstaltungen, dementsprechend verwöhnt und anspruchsvoll ist das Publikum.

Und nun das auf dem Programmzettel: Kasimir und Karoline inszeniert von dem amerikanischen Regie-Duo 600 Highwaymen, hinter dem sich Abigail Browde und Michael Silverstone verstecken. Beide leben und arbeiten in New York und müssen für diese Inszenierung mit Übersetzungen und Übersetzern zusammenarbeiten.

Im Programmheft erklärt das Duo, dass ihre Spieler normale Menschen sein sollen, dass Schauspieler oft nicht jene Verletzlichkeit zeigen, an der die beiden interessiert seien. Man denkt also, dass das Konzept der Bürgerbühne Salzburg erreicht hat. Das klingt wie eine Kampfansage an die Idee der Festspiele, wie ein Wackeln am Grundfundament. Nicht mehr die besten stehen oben, sondern Menschen wie du und ich. Mit Partizipationsprojekten soll die Trennung von Publikum und Darstellern aufgehoben werden, sie sollen für mehr Authentizität sorgen. Die Menschen da draußen, die nichts mit der Bühne zu tun haben, erzählen jetzt, worum es tatsächlich im Leben geht.

Dass es sich mit der Verletzlichkeit von Darstellern genau andersherum verhält, verschweigt das Regie-Duo. Gemeinhin schützen sich Menschen instinktiv davor, öffentlich ihr Innerstes preiszugeben, sich so angreifbar zu zeigen wie sonst im Alltag nicht. Erst professionelle Schauspieler reißen diesen Schutzmechanismus nieder. Wofür diese Salzburger Festspiele gerade Anschauungsunterricht geben, etwa in der packenden Inszenierung von Gerhard Hauptmanns „Rose Bernd“ (wir berichteten), in der die Schauspielerin Lina Beckmann mit der Titelrolle nicht nur verschmelzt, sondern in ihr auf der Bühne zugrunde geht. Das trifft, erschüttert, lässt einen als Zuschauer erahnen, wie fordernd und gefährlich Schauspielkunst auf diesem Niveau ist.

Genau das Gegenteil geschieht in dieser Inszenierung von „Kasimir und Karoline“. Alle 23 Akteure schlüpfen mal mehr, mal weniger lang in die Haut des arbeitslosen Kasimir und seiner Freundin Karoline, die sich auf dem Oktoberfest amüsieren will, spielen Kasimirs Gangster-Freund Franz und dessen aufbegehrende Freundin Erna, spielen den Zuschneider Eugen und dessen Chef Rauch, der Karoline Eugen seine Oktoberfestbekanntschaft Karoline für eine Beförderung in der Firma abnimmt. Das Signal ist klar. Alle sollen in diesen Figuren stecken, alle soll es angehen, aber weil es Kollektivfiguren sind, bleiben sie vage und amorph.

Die Bühne im Großen Studio des Mozarteums in Salzburg ist leer. Einzig eine ringsum laufende Brüstung aus Holz teilt den Raum. Das Oktoberfest? Ein Fantasieraum. Für ein Partizipationsprojekt überraschen viele der Darsteller, weil sie nicht wie Laien klingen. Zu Herzen geht das allerdings nichts. Verletzlich ist eher das Publikum, dass sich nicht gegen die Inszenierung wehren kann. Das Regie-Duo lässt seine Schauspieler zum Text einen anderthalbstündigen Ausdruckstanz aufführen, die Arme langsam zum Halbkreis über dem Kopf geschlossen, ein Arm sinkt herunter, der andere wird jetzt wie ein Schutzschild oder ein Spiegel erhoben. Das wirkt starr, künstlich und bizarr, wie eine Travestie auf den Tanz und das Theater, aber es ist nicht ironisch, sondern todernst gemeint. Niemand im Publikum lacht darüber.

Zum Ende der kurzen, aber nicht kurzweiligen Inszenierung gibt es ein paar Buhrufe, aber auch kurzen Jubel. Und der Etikettenschwindel? Der fällt in dem Augenblick auf, in dem man die Lebensläufe der „Laien-Darsteller“ in Augenschein nimmt: Lili Epply – Schauspielstudium am Mozarteum Salzburg, Glen Hawkins – Schauspieljugendclub Salzburg, Marie Jensen – Schauspielstudium am Mozarteum, Ron Iyamu – Schauspielstudium Mozarteum Salzburg, Eva Christine Just – Engagement am Landestheater Salzburg, Ivy Lissack – Schauspielstudium an der Akademie in Passau, Anna Posch – Schauspielakademie Elfriede Ott, und so weiter. Mit einem Partizipationsprojekt hat das nur in ein paar Fällen etwas zu tun. Und was soll das heißen? Dass in Salzburg, wo nur die Besten spielen sollen, es eben auch die besten Laien sein sollen? Also professionelle Laien, also Schauspieler, die sich als Laien verkaufen lassen, damit für die Festspiele in Festspielqualität ein Partizipationsprojekt ausgeflaggt werden kann?

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