Highway to Hellas: So ist er, der Grieche
Bei "Highway to Hellas" wird Christoph Maria Herbst als deutscher Bankangestellter nach Griechenland geschickt, um die Kreditwürdigkeit des Landes zu überprüfen.
In Griechenland haben die deutschen Touristen schon immer Sonne, Ruhe und Entspannung gesucht. Aber der Wirtschaftskollaps im EU-Mitgliedstaat und die nachfolgende Polemik hat den Blick auf das einstige Sehnsuchtsland verändert. Was früher als sympathischer Gegenpol zur eigenen Hamsterrad-Existenz angesehen wurde, wird heute als südländischer Schlendrian denunziert. Dieser Paradigmenwechsel wäre sicherlich eine gute Grundlage für eine deutsch-griechische Komödie, die alte und neue Ressentiments ins Visier nimmt.
Vor diesem Hintergrund klingt der Plot von Aaron Lehmanns „Highway to Hellas“ zunächst recht vielversprechend. Der deutsche Bankangestellte Jörg Geissner (Christoph Maria Herbst) wird hier auf die fiktive griechische Insel Paladiki entsandt, um zu überprüfen, ob die angegebenen Sicherheiten für die gewährten Kredite auch wirklich bestehen. Die Einheimischen verhalten sich gegenüber dem Controller aus dem Merkel-Land alles andere als kooperativ. Einzig der örtliche Supermarkt-Besitzer Panos (Adam Pousdoukos) scheint Mitleid mit dem pflichtbewussten Deutschen zu entwickeln.
„Highway to Hellas“ ist eine Komödie der verpassten Chancen, in der die gegenseitigen Vorurteile nur aufeinander losgelassen werden, ohne sie humorvoll zu unterminieren. Christoph Maria Herbst spielt den stocksteifen Banker als überzeichnete Karikatur, um die Figur dann auf vorhersehbare Weise unter dem Einfluss von Sonne, Meer und einer Menge Ouzo ein wenig zu humanisieren. Doch auch die griechische Inselgemeinde bleibt im Klischee des netten, aber arbeitsscheuen Völkchens stecken. Die Pointen kommen selten über Kalauer-Niveau hinaus.
Wertung: 2/5
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