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10.05.2010

Holland ehrt Vermeer-Fälscher Han van Meegeren

Holland ehrt Vermeer-Fälscher Han van Meegeren
Foto: DPA

Rotterdam (dpa) - Er war fast so gut wie Jan Vermeer selbst, zugleich dreist und kaltblütig. Kein anderer hat den weltberühmten Barockmeister aus Delft besser gefälscht als Han van Meegeren (1889- 1947).

Aufgeflogen ist der Schwindel nur, weil er am Ende gar den Reichsfeldmarschall Hermann Göring übers Ohr haute. Jetzt ehren die Holländer das Können ihres größten Fälschergenies mit einer Ausstellung seiner nachempfunden Kunstwerke.

Bis Mitte August zeigt das Museum Boijmans Van Beunigen in Rotterdam "Die falschen Vermeers von van Meegeren". "Seine Technik ist bis heute einzigartig", loben die Ausstellungsmacher. Mit der Schau nehmen sie auch ihr eigenes Haus auf die Schippe: Ein Foto von 1938 zeigt den stolzen Direktor Dirk Hannema vor dem vermeintlichen Vermeer-Gemälde "Christus und die Jünger in Emmaus". Für die damals aufsehenerregende Summe von 540 000 Gulden hatte Hannema es dem Rijksmuseum vor der Nase weggeschnappt. Vergeblich bot der Amsterdamer Kunsttempel im Tausch seinen (echten) Vermeer "Der Liebesbrief" an.

Die "Wiederentdeckung" der "Emmausjünger" wurde als "großartige Bereicherung niederländischen Kunstbesitzes" gefeiert. "Wir haben es mit einem, ja ich bin geneigt zu sagen mit dem Meisterwerk von Johannes Vermeer von Delft zu tun", schrieb der 83-jährige Kunstkenner und "Vermeer-Papst" Abraham Bredius. Ihm war das Bild als angebliches Fundstück auf einem Landsitz zur Begutachtung vorgelegt worden. Dass die Frau neben Jesus an ein aktuelles Foto der Schauspielerin Greta Garbo erinnerte, kam niemandem in den Sinn. Es gab nur 37 Werke des großen Vermeeer (1632-1675), und es hatte doch immer geheißen, das könnten niemals alle gewesen sein.   

Der Verkauf von mindestens fünf "wiederentdeckten Vermeers" machte den 1889 in Deventer geborenen Maler, Restaurator und Kunsthändler Van Meegeren zum Millionär. Aber es war auch die Rache eines Verkannten: "Ich entwickelte einen Plan, die Herrscher des Kunsthandels, die meine Bilder als drittklassig eingestuft hatten, auf die Probe zu stellen", erklärte er später.

Dafür besorgte er sich alte Substanzen für Farben, darunter kostbaren Lapislazuli. Er kaufte Bilder aus dem 17. Jahrhundert, laugte sie ab und malte seine Vermeer-Fantasien auf die alten Leinwände. Dabei machte er sich die Eigenschaften eines noch neuen Kunststoffes zunutze: Bakelit, vermischt mit ätherischen Ölen, sorgte im Backofen für eine harte Oberfläche mit feinen Haarrissen, so dass die Gemälde steinalt wirkten.

Der Fälscher genoss das Leben, kaufte das Herrenhaus Keizersgracht 321 in Amsterdam, umgarnte schöne Frauen, soff was das Zeug hielt und malte im Versteck. Es entstanden Bilder wie "Die Kartenspieler", "Trinkergesellschaft" oder "Christuskopf". Und schließlich "Christus und die Ehebrecherin". Diesen "Vermeer" verkaufte er 1942 an Göring, angeblich zu einem Preis für 1,65 Millionen Gulden.

Der deutsche Luftwaffenchef brachte das Werk später zusammen mit anderen in einem Schacht bei Salzburg vor den Bombenangriffen der Alliierten in Sicherheit. Dort entdeckten es 1945 die Amerikaner. Die Spur ließ sich zu Van Meegeren verfolgen und schon bald stand er in Amsterdam wegen Kollaboration mit dem Feind vor Gericht.

Nur um einer langen Haftstrafe zu entgehen, outete sich Van Meegeren. Doch niemand wollte glauben, dass er den "dicken Hermann" mit einem selbstgefälschten Bild zum Narren gehalten hatte. Bis man ihm gestattete, im Gerichtssaal seinen letzten "Vermeer" zu malen: "Jesus unter den Schriftgelehrten".

Die ganze Welt lachte. Abgesehen von jenen, die er betrogen hatte. Die Entschädigungen machten ihn arm. 1947 wurde Van Meegeren wegen Kunstfälschung und Betrug zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, der Mindeststrafe. Ein Herzschlag sorgte dafür, dass der 58-Jährige sie nicht mehr antreten konnte.

http://dpaq.de/LznIW

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