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Interview
06.01.2014

"Ich wünschte, es gäbe zwei Jussi Adler-Olsens"

Der dänische Krimi-Autor Jussi Adler-Olsen auf der Frankfurter Buchmesse 2012.
Foto: Arne Dedert (dpa)

Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen spricht im Interview über seine Ziele im neuen Jahr, den großen Rummel um seine Person - und über den besonderen Druck, der auf ihm lastet.

Seine Erfolgsserie reißt nicht ab: Jussi Adler-Olsens Thriller um den Kopenhagener Sonderermittler Carl Mørck stehen seit Jahren an der Spitze der Bestseller-Listen. Sie erschienen in mehr als 30 Ländern und sind fürs Kino und als TV-Serie verfilmt worden. Allein in Deutschland hat Adler-Olsen rund fünf Millionen Bücher verkauft. Der Däne war Gitarrist, Redakteur, Komponist, Verleger und Soziologe. Jussi Adler-Olsen, 63, lebt mit seiner Frau in der Nähe von Kopenhagen; er hat einen erwachsenen Sohn. Zuletzt erschien im Verlag dtv sein Thriller „Erwartung“. Mit ihm sprach Günter Keil.

Herr Adler-Olsen, haben Sie sich für 2014 etwas ganz Bestimmtes vorgenommen?

Adler-Olsen: Ich will zwei neue Romane zu Ende schreiben, darunter einen neuen Fall für Carl Mørck. Ob ich das auch wirklich schaffe, weiß ich allerdings noch nicht. Nun ja, und dann gibt es da noch einen anderen wichtigen Vorsatz fürs neue Jahr . . .

Weniger Stress, mehr Sport? Also das Übliche?

Adler-Olsen: Ja, so ähnlich: Ich möchte unbedingt mehr Sport machen und fitter werden. Seit ein paar Jahren spüre ich, dass ich mehr Bewegung bräuchte. Und jedes Mal nehme ich mir zum Jahresanfang vor, endlich damit anzufangen. Jetzt bin ich gerade voller guter Vorsätze und glaube an mich. Aber dann vergehen ein paar Wochen und es klappt doch nicht.

Woran liegt das?

Adler-Olsen: Zuallererst an einem Mangel an Zeit. Ich wünschte, es gäbe zwei Jussi Adler-Olsens: einen, der Bestseller schreibt, diese Bücher auf der ganzen Welt vermarktet, auf Lesereisen geht und Interviews gibt. Und einen, der genug Zeit für seine Familie und Freunde hat. Aber natürlich liegt es auch daran, dass ich manchmal einfach zu müde und zu faul für Sport bin – wie jeder andere auch.

Hatten Sie vor Ihrem großen internationalen Erfolg mehr Zeit?

Adler-Olsen: Auf jeden Fall! Aber das wird mir erst jetzt im Rückblick so richtig klar. Denn noch vor zehn Jahren dachte ich mir: Wenn du erst einmal ein erfolgreicher Autor bist, kannst du endlich über alles selbst bestimmen! Ich malte mir aus, dass ich dann mehr Zeit für meine Frau haben würde und viel häufiger mit meinem Sohn spielen und Pfannkuchen backen würde. Ich wusste damals nicht, wie verrückt der Rummel um meine Person werden würde und wie stark man sich als Bestseller-Autor an die traditionellen Abläufe innerhalb der Verlagsbranche halten muss.

Sie meinen die Erwartung, jedes Jahr ein neues Buch zu veröffentlichen?

Adler-Olsen: Genau. Eigentlich ist das ja unmöglich – aber ich gebe mein Bestes, es trotzdem immer wieder zu schaffen. Schließlich habe ich auch eine Verantwortung für all die Menschen, die Teil meines Erfolges sind: im Verlag, im Vertrieb, in der Druckerei, im Buchhandel. Mir ist es wichtig, dass auch sie alle weiterhin ihre Jobs sicher haben.

Zehn Fragen an Jussi Adler-Olsen

Ist Reichtum ein Ansporn für Sie?

Adler-Olsen: Nein, das ist absolut zweitrangig für mich. Klar, ich wollte unabhängiger sein und mehr Geld verdienen. Aber inzwischen macht mich zum Beispiel viel glücklicher, dass ich mit meinen hohen Auflagen dazu beitragen kann, dass in meinem deutschen Verlag dtv auch weiterhin Goethe und Schiller erscheinen. Ist das nicht toll? Die Umsätze meiner Thriller sorgen für eine Quersubventionierung der deutschen Hochkultur!

Haben Sie sich durch Ihren Erfolg verändert?

Adler-Olsen: Früher hatte ich oft Angst, dass meine Einkünfte nicht ausreichen würden, um meine Familie zu ernähren. Heute ist diese Angst der Sorge um die wirklich wichtigen, großen Dinge des Lebens gewichen: Ich fürchte mich nun mehr vor Krankheit, Kriegen und dem Tod. Andererseits hat mich der Erfolg entspannter gemacht. Ich setze mich für das ein, was mir wichtig ist, traue mir mehr zu und genieße es inzwischen total, vor Publikum aufzutreten und live zu improvisieren.

Zu Ihren Lesungen kommen jeweils bis zu 2000 Menschen, die Sie wie einen Rockstar feiern. Wie finden Sie das?

Adler-Olsen: Toll! Aber mir ist bewusst, dass ich diesen Wirbel um meine Person gar nicht verdient habe. Jedes meiner Bücher kann man innerhalb weniger Tage lesen; dann bleiben noch mindestens 360 weitere Tage jedes Jahr, in denen wichtigere Dinge passieren. Es gibt so viele Bücher und so viele Autoren – also versuche ich, auf dem Boden zu bleiben. Ich habe großen Respekt vor meinen Lesern und vor allen, die es überhaupt möglich machen, dass ich so erfolgreich bin. Es gibt Bestseller-Autoren, die unter einer luxuriösen Glocke fernab der Realität leben – mir kann das nicht passieren.

Wofür geben Sie Ihr Geld aus?

Adler-Olsen: Ich brauche keine dicken Autos oder Designer-Klamotten. Luxus ist für mich, in meinem Keller ein Tonstudio einrichten zu können oder mit meiner Frau drei Monate pro Jahr in unserer Wohnung in Spanien zu verbringen. Mir liegt viel daran, dass mit meinen Einkünften sinnvolle Sachen gefördert werden. Ich habe zum Beispiel viel Geld in eine Firma gesteckt, die kleine, billige Häuser mit eigener Energieversorgung entwickelt. An der Nordküste Dänemarks stehen gerade schon die ersten Prototypen. Ich hoffe, dass diese Häuser auch einmal eine Alternative sein können für Wellblechhütten in Südafrika oder Südamerika.

Versteuern Sie Ihre Buch-Tantiemen in Dänemark?

Adler-Olsen: Selbstverständlich. Und das, obwohl ich einen Steuersatz von 67 Prozent habe.

Sie könnten in die Schweiz ziehen oder nach Monaco.

Adler-Olsen: Das wäre nichts für mich. Ich unterstütze mit meinem Anteil gerne unsere sozialen Einrichtungen und das Gesundheitssystem. Wenn jeder nur für sich selbst sorgt und die Wohlhabenden wegziehen, bricht die Gesellschaft zusammen.

Brauchen Sie eigentlich Bodyguards?

Adler-Olsen: Nein. Nur ganz selten bei großen Auftritten, das organisieren dann aber die Veranstalter. Ansonsten lebe ich meistens normal, in einem normalen dänischen Ort in der Nähe Kopenhagens. Das ist eine entspannte, ruhige Gegend, in der man mich schon lange kennt: nicht als Bestseller-Autor, sondern vor allem als Vater meines Sohnes, der einmal ein guter Fußballer im dortigen Verein war. Ich bin sehr glücklich, dass ich in der Nähe von Freunden und alten Bekannten leben kann, ohne Aufsehen zu erregen.

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