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Zeitgeist
21.10.2017

Ist Jazz von gestern?

Es werden immer noch viele Jazz-Platten aufgenommen, aber immer weniger verkauft. Über die Zukunft der Musik von Ella Fitzgerald und Thelonious Monk

Eigentlich könnte es ein bedeutendes Jahr für den Jazz sein. Gleich drei seiner Säulenheiligen kommen posthum durch ihren 100. Geburtstag zu Ehren, nämlich die Vokalistin Ella Fitzgerald (am 25. April), der Pianist Thelonious Monk (am 10. Oktober) und der Trompeter Dizzy Gillespie (am 21. Oktober; siehe auch eigene Würdigung). Und noch einen Hunderter gibt es zu feiern: Am 26. Februar 1917 nahm die „Original Jass Band“ mit dem „Livery Stable Blues“ die erste Jazzschallplatte überhaupt auf.

Insofern wäre jetzt eine gute Gelegenheit, den Jazz wieder mal ins Rampenlicht zu rücken. Doch die breite Öffentlichkeit scheint dies nur bedingt zu interessieren. Ella, Monk oder Dizzy gelten als Relikte einer längst vergangenen Zeit. Diese aus dem Blues der Schwarzen entstandene Spielart ist zu einer schwer zu definierenden, vorurteilsbehafteten Klangmasse geworden. Jazz 2017: Das ist, als müssten sich Twitter-Fetischisten mit einem Tausend-Seiten-Buch mit unzähligen Fremdwörtern und haufenweise geschichtlichen Bezügen auseinandersetzen. Dann lieber nicht!

Der Marktanteil der verkauften Tonträger und digitalen Medien liegt seit vielen Jahren gerade mal bei einem Prozent. Dies steht in keinem Verhältnis zu einer immer größer werdenden Masse an veröffentlichten Jazz-Tonträgern. Hinzu kommt, dass sich das Genre traditionell mit Downloads und Streamingportalen schwertut. Interessanterweise besuchen die Menschen unvermindert Jazzkonzerte, sei es bei Festivals wie dem Augsburger Jazzsommer oder kleinen Klubs wie dem Neuburger „Birdland“. Dessen Impresario Manfred Rehm, der mehr als 60 Jahre am Aufbau der preisgekrönten Spielstätte in der Neuburger Altstadt mitgewirkt hat, macht dafür einen Imagewandel verantwortlich. „Was früher Unterhaltungsmusik war, hat sich heute zu einer rein konzertanten Angelegenheit entwickelt“, betont er. Als Rehm in den 1950er Jahren anfing, da überwogen in Deutschland noch die Bierdixie-Formationen. 2017 gibt es dagegen zahllose junge Musiker mit Folklore-, Rock-, Blues-, Singer-Songwriter-Background, allesamt gut geschult von den zahlreichen deutschen Hochschulen auf den Markt gespuckt. Das Publikum sei interessiert, offen und meist fachkundig, findet Rehm. Aber im Schnitt wird es immer älter.

Die Antwort auf die meisten Fragen liegt wohl in einer Rückbesinnung auf die Grundprinzipien des Jazz. Der amerikanische Pianist Robert Glasper, ein Grenzgänger, der gerne Bebop und Hip-Hop aufeinanderprallen lässt, bringt es auf den Punkt: „Jazz war immer neu. Aber dann wurde er irgendwann alt und die 1980er-Leute haben weiterhin Zeug aus den 1960er Jahren gespielt. Sie vergaßen die Hauptzutat: Dass Jazz eine Reflexion deiner Gesellschaft und der Zeit ist, in der du lebst.“ Glaser führt als Beispiele John Coltrane, Miles Davis und Charlie Parker an, die zu ihrer Zeit stets das spielten, was gerade angesagt war. „Man muss die Ideen weiterlaufen lassen und den Jazz frisch halten, damit er in Bewegung bleibt. Ein Problem in der Jazz-Welt heute ist, dass viele Leute ununterbrochen versuchen, dir eine Geschichtslektion zu erteilen, statt einfach Musik zu machen, die sich gut anfühlt, die die Leute genießen und lieben können.“ Aufmüpfig sein, den Zeitgeist treffen und dabei auch einen künstlerischen Anspruch erfüllen: Das scheint das Ei des Kolumbus zu sein. Doch wo anfangen?

Wer populäre Klänge anbietet, der kann eigentlich kein ernst zu nehmender Musiker sein. Diesen Satz hörte Klaus Doldinger, Saxofonist, Gründer von Passport und Komponist der „Tatort“-Titelmelodie, im Laufe seiner langen Laufbahn oft. Denn kommerzieller Erfolg, wie ihn der heute 81-Jährige immer noch hat, und Qualität, das passt normalerweise nicht zusammen. „Der Jazzmusiker gilt als unangepasst, liberal und freier als andere. Er spielt, was er will, und das auch noch jedes Mal anders. Der Gesellschaft ist so etwas suspekt.“

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Jazz, sagt Doldinger, sei schon immer im Abseits gewesen, sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung wie auch in der Rezeption. Das liegt zum einen an dessen stark politisch gefärbter DNA, die sich gegen das Establishment stellt und Bürgerrechte, Gleichheit sowie ein modernes Leben anmahnt. Aber auch ein wenig an den Musikern selbst, die sich gerne in den Elfenbeinturm der Virtuosität zurückziehen.

Dass dabei jedoch laufend neue Musikformen entstehen, hält Wolfram Knauer, Direktor des Jazzinstitutes Darmstadt, für ein oft vernachlässigtes Argument in der Diskussion. „Er ist die Forschungsabteilung der aktuellen Musik. Rock, Hip-Hop, aber auch Klassik profitieren bis heute davon.“ Inzwischen stellt selbst die Politik den Jazz „auf eine Plattform mit der Klassik“, wie es Manfred Rehm formuliert. Seit 2013 schüttet der Bund für den Spielstättenförderpreis „Applaus“ nahezu eine Million Euro aus – für eine aktive und pulsierende Szene.

Ein kleines, aber feines Geburtstagsgeschenk. „Denn Jazz“, findet Wolfram Knauer, „ist eine sehr aktuelle Musik. Wir brauchen ihn gerade 2017 mehr denn je.“

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