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Zukunft
12.10.2017

Internet der Dinge: Ein Tag im Jahr 2030

Die Heizung zu Hause von unterwegs aus steuern - diese und andere Smart-Home-Anwendungen werden immer stärker genutzt.
Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbol)

Das Internet der Dinge soll unser Leben revolutionieren. Wir wollten wissen, ob das stimmt, und haben uns schon mal für einen Tag ins Jahr 2030 gebeamt. Eine realistische Vision.

Der Schlafwert ist natürlich beim Teufel. Aber das wusste ich ja vorher schon. Unter der Woche ausgehen ist Gift für die Zahlen. Der Körper will Gewohnheit. Jeden Tag um die gleiche Zeit aufstehen, das Gleiche frühstücken und abends, nicht zu spät, ein kohlenhydratarmes, vitaminreiches Essen. Jetzt habe ich zu wenig Tiefschlaf und zu wenige komplette Schlafzyklen. Das ahne ich, auch ohne in die Body-App auf meinem Smartphone zu schauen. Immerhin, das Wecken ist sanft, seit mein Bodycontroller – dieses kleine, mit Sensoren und Sendern aufgemotzte Band um mein linkes Handgelenk – die Schlafphasen überwacht. Zum idealen Weckzeitpunkt alarmiert das schicke Wunderding die Body-App und die schickt an die elektrischen Rollläden den Befehl „Hochfahren“ und an den Netzwerklautsprecher „Playlist Aufstehen starten und Lautstärke langsam hochregeln“.

Das Badezimmer ist angenehm geheizt, und als ich in die Dusche steige, perlt das Wasser sofort in der richtigen Temperatur aus der Brause. Ich habe die Playlist gewechselt, jetzt darf es schon etwas mehr swingen, und blicke hin und wieder auf die gläserne Tür der Duschkabine, auf die ein tonloser Videostream mit den aktuellen Nachrichtenbildern projiziert wird, unterlegt vom ständig laufenden Strom der Schlagzeilen aus meinen Interessensgebieten. Zur gleichen Zeit schaltet sich in der Küche die Kaffeemaschine ein. Die weiß auch von meinem Bodycontroller, dass ich nun wach bin. Und wenn ich aus dem Bad komme, sind duftende 200 Milliliter guatemaltekischer Hochlandkaffee fertig.

Fertig angezogen und auf dem Weg in die Küche freue ich mich jedes Mal, wie nahtlos der Übergang von einem Teil der Wohnung in den anderen von der Hauselektronik begleitet wird. Es ist ein Gefühl, wie ständig in einer Wolke zu schweben: Wo ich auch bin, wird das Licht hochgedimmt, falls die Sensoren feststellen, dass es sonst noch zu dunkel ist; begleiten mich die Musik oder der Radiosender, den ich gerade gewählt habe… Manchmal frage ich mich, wie das bei den Nachbarn mit ihren drei Kindern läuft: Hörspiel, Nachrichten, Musik – oder Stille? Welcher Sensor hat da wohl am Morgen das letzte Wort?

Am Kühlschrank blinkt ein rotes Licht auf dem großen Touchscreen an der Tür: Die Milch ist schon wieder schlecht geworden. Ich nehme sie heraus und schütte sie weg. Der Kühlschrank hat mich zwar schon seit einigen Tagen darauf hingewiesen, dass ich sie bald aufbrauchen sollte – er hat sogar Rezeptideen vorgeschlagen, um die Milch nicht zu verschwenden –, aber was soll ich sagen: Das Fleisch ist schwach.

Wie viele Daten jetzt sogar die Toilette sammelt

Der erste Schluck Kaffee ist bitter – und viel zu heiß! Aua. Warum kriegen die das nicht hin, dass da an der Tasse ein grünes Licht aufleuchtet, wenn die optimale Trinktemperatur erreicht ist. Das ist doch gefährlich! Na ja, jetzt erst einmal ein Blick auf das Smartphone und in meine Body-App, in der alle Daten über meinen Körper und sein Funktionieren zusammenlaufen und ausgewertet werden. Na also, die Urinwerte sind nicht schlecht. Aber schon erstaunlich, wie direkt das zweite Bier von gestern Abend in den Zahlen sichtbar ist. Wie schnell man sich auch daran gewöhnt hat, dass sogar die Toilette so viele Daten über jeden für sie registrierten Nutzer erhebt: Sobald ihr mein Bodycontroller gemeldet hat, dass ich mich nähere, aktiviert sie mein Profil. Im Inneren der Porzellanschüssel sitzt ein Computer, der einen winzigen Teil meines Morgenurins… – sparen wir uns die Details. Jedenfalls kann ich jetzt nur minimal verzögert auf meinem Smartphone sehen, ob alle Werte in Ordnung sind. Wenn nicht, würde sich die App automatisch mit dem digitalen Kalender meines Hausarzts verbinden und mir einen Kontrolltermin vorschlagen. Diese Funktion habe ich aber zum Glück noch nie getestet.

Heute auch nicht, alle anderen vom Bodycontroller ermittelten Werte – Blutdruck, Herzfrequenz, Cortisol – sind ebenfalls okay. Nur der Schlafwert eben. Ich werde trotzdem die Woche noch einmal laufen gehen müssen, sonst könnte mein Bonus bei der Krankenkasse diesen Monat in Gefahr geraten. Das ist die Krux bei diesen neuen Tarifen. Wer etwas für seine Gesundheit tut, zahlt weniger. Wer nicht… Aber ist ja alles freiwillig. Hat nur alles seinen Preis, auch die Freiheit.

Jetzt hat der Kaffee die richtige Temperatur. Das ist doch gut. So, dann noch das Robotertaxi bestellen und schauen, was mir der persönliche Assistent für heute zu sagen hat – Regenschirm mitnehmen, zu der aus meinem digitalen Kalender übermittelten Feierabendzeit 85 Prozent Regenwahrscheinlichkeit auf dem Nachhauseweg. Zwei Bissen Brot, ein Blick in die Zeitung – ja, die Zeitung! –, jetzt aber los, die Mobil-App meldet, dass das Robotertaxi in 30 Sekunden vor der Tür steht.

Jacke an, Mütze greifen, raus und – Mist! Regenschirm vergessen. Also kurz warten, bis das digitale Schloss erkannt hat, dass ich es bin, der da vor der Tür steht und noch einmal rein will. Als die Haustür aufgleitet, gehen drinnen die Fenster wieder zu. Lüften und Heizen erfolgen jetzt vollautomatisch. Lieber wäre mir ja, das wäre so für das Fensterputzen, aber gut: das Geld für die mit Nanomaterialien beschichteten, selbstreinigenden Fenster will mein Vermieter einfach nicht investieren. Regenschirm gegriffen und wieder raus. Hinter mir schließt sich die Tür und verriegelt sich selbst. Weil die Klimasteuerung keinen sendenden Bodycontroller mehr registriert und noch keine Regenwolke am Himmel ist, gehen die Fenster wieder auf. Das kann ich noch von unten sehen, dann hält schon ein eiförmiges, sechssitziges Gefährt in schickem Silbermetallic vor mir. Robotersammeltaxis sind seit ein paar Jahren das große Ding geworden.

Die Kindermusikbox Jooki ist ein vernetzter Lautsprecher. Die wassergeschützte Box streamt nicht nur Musik per WLAN oder Bluetooth, sondern hat auch einen SD-Speicherkarten-Slot.
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Foto: Florian Schuh/dpa-tmn

Über eine App kann man kinderleicht einen Wagen bestellen. Es reicht per Sprachsteuerung Uhrzeit und Fahrtziel anzugeben, schon berechnet ein Computer, welcher Wagen der Fahrzeugflotte die Fahrt am besten in seinen Kurs integrieren kann. Denn die meisten bestellen sich kein Auto für sich alleine, das wäre im Alltag etwas teuer, sondern buchen sich in die Sammelfahrten ein. Wenn man dann in den Wagen steigt, sitzen meist schon einige Passagiere drin, die das Auto auf einem je nach Verkehrs- und Baustellenlage laufend neu berechneten Kurs absetzt. Ist teurer als die gute alte Tram, aber dafür steigt man immer genau da aus, wo man hinwill. Und seit die Stadt viele Straßen für herkömmliche Autos gesperrt hat, kommt man erstaunlich schnell vorwärts. Zumindest wenn die Sammeltaxis, mit denen besorgte Eltern ihre Kinder in die Schulen schicken, erst mal alle durch sind.

Am Nachmittag sagt mein Abendtermin spontan ab. Das passt mir gut, dann kann ich gleich heute Laufen gehen und mein Sportpensum abarbeiten – gut für meinen Score! Die Wetter-App hat sich nämlich wieder geirrt, keine Regenwolke weit und breit. Ich programmiere am Smartphone kurz die Waschmaschine um, damit sie früher fertig ist. Alle anderen Einstellungen macht sie zum Glück automatisch. Längst sind in allen Kleidungsstücken Chips eingenäht, die der Maschine sagen, wie sie gewaschen werden müssen. Sortiert man einigermaßen vor, richtet die Maschine ihr Programm am empfindlichsten Teil aus, das klappt gut.

Der Kühlschrank weiß besser, was noch zu Hause ist

Auf dem Heimweg lasse ich mich vom Robotertaxi an der Markt-Box absetzen, um das abzuholen, was mein Kühlschrank bestellt hat. Na ja, eigentlich habe ich es ja ausgesucht, als ich auf einer Rezeptseite im Internet ein Gericht gewählt habe. Dank der winzigen Funketiketten, die auf allen Lebensmitteln kleben, weiß mein Kühlschrank aber besser als ich, was noch zu Hause ist. Was für das Rezept noch fehlt, bestellt er dann alleine. Das ist ziemlich beeindruckend, vor allem weil er selbstständig bei allen Anbietern nach dem günstigsten Preis sucht und dann alles in die Abholstation schicken lässt, die mehr so eine Art Kühlhaus mit SB-Schalter ist. Wobei, wenn ich noch mal darüber nachdenke, so viele Anbieter sind unter den Bedingungen dieser Art der Superkonkurrenz ja nicht übrig geblieben…

Mit den Supermärkten verschwunden sind auch Jobs wie Kassiererin oder Regalauffüller. Und die großen Internetversandhändler haben längst auch keine Probleme mehr mit der Gewerkschaft: In ihren riesigen Logistikzentren arbeiten nur noch Roboter. Paketdienst- und Lkw-Fahrer gibt es wohl auch bald nur noch in der Erinnerung.

Ich gehe das letzte Stück zu Fuß nach Hause. Schon irgendwie irre, wie scheinbar alles um mich herum auf meine Anwesenheit reagiert. Beim Italiener an der Ecke kommt ein Gutschein auf mein Handy: „Heute halber Preis auf alle Nudelgerichte“. Mein Digitalprofil lügt nicht, Mittwoch ist ja tatsächlich der Tag, an dem ich in der Regel auswärts esse. Auf dem Werbebildschirm der Tramhaltestelle erscheint eine Anzeige für Laufschuhe. Stimmt auch, meine alten haben sicher schon einige hundert Kilometer drauf. Aber heute tun sie es noch. Den Gutschein löse ich ein, eine Drohne liefert die Nudeln, sobald meine Wohnung meldet, dass ich zu Hause bin. Soll der Kühlschrank mich morgen ans Kochen erinnern. Ich freue mich schon darauf, bald was für meinen Schlafwert zu tun.

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