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Im Interview: EAV
03.11.2018

Klaus Eberhartinger: Lieber Rebel als Komplize

Thomas Spitzer (links) gründete 1972 die Band EAV. Als Sänger Klaus Eberhartinger 1981 dazu kam, fiel gleichzeitig auch der Startschuss für eine steile Karriere der Band aus der Steiermark.
Foto: Foto: Dominik Beckmann

Mit Blödelei und Biss: Die EAV wurde in den 80ern Kult. Jetzt hören die Österreicher auf – und Sänger Klaus Eberhartinger rechnet ab

Ihr habt verkündet, dass „Alles ist erlaubt“ euer letztes Album sein wird. Warum das?

Klaus Eberhartinger: Wir sind nicht mehr so arg jung. Nächstes Jahr spielen wir unsere Abschiedstournee, und dann werden wir mal eine Pause machen. 40 Jahre EAV ist ein guter Zeitpunkt. Wir hören gerade oft die Frage „Warum jetzt schon?“ Dabei müsste die eigentlich lauten „Warum erst jetzt?“ (lacht).

Und warum also jetzt?

Eberhartinger: Wir wollen nicht in die Situation kommen, in der sich andere Bands und Musiker befinden, die bis zur Urne mit den alten Hits tingeln und irgendwann in Bierzelten, Altersheimen und auf Feuerwehrfesten spielen. Also wenn du es finanziell nicht musst, dann ist es schlau, sich auch mal um seine anderen Interessen zu kümmern. Und sich ein bisschen mehr Zeit für sich selbst zu nehmen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass man für das eine oder andere Projekt wieder zusammenkommt.

Eine Abschiedstournee zu verkünden, das ist auch so eine Sache. Viele Bands halten sich nicht daran und spielen nach der letzten Tour noch die allerletzte und so weiter.

Eberhartinger: Naaa. Es gibt natürlich den Zusatz „die erste“ Abschiedstour. Aber eine zweite ist nicht geplant.

Und auch nicht ausgeschlossen?

Eberhartinger: Und auch nicht ganz ausgeschlossen … Aber ich will jetzt nicht selbst schon die Spekulationen anheizen. Wir setzen jetzt erst mal einen Schlusspunkt, und ich bin überzeugt, drei Jahre Pause werden es mindestens sein.

Sie leben seit mehr als zwanzig Jahren nicht nur in Wien, sondern auch in Kenia. Bandkollege Thomas Spitzer ebenfalls. Teilt ihr eigentlich ein Haus?

Eberhartinger: Nein, nein. Der Thomas und ich, wir sind zwar wie ein altes Ehepaar, aber wir bestehen auf getrennten Betten. Unsere Häuser liegen ein paar Kilometer auseinander.

Warum auch in Kenia lebt

Wie kam es dazu, dass Sie nach Kenia ausgewandert sind?

Eberhartinger: Also, ausgewandert bin ich nicht, ich lebe ungefähr drei Monate pro Jahr in Kenia. Das Land ist meine zweite Heimat geworden. Ja, wie kam es dazu? Ich bin als Student, ich habe ja mal angefangen, Medizin zu studieren, mit 20, 21 zusammen mit einem Kumpel in einem Land Rover durch Afrika gefahren, von Norden nach Süden. Wir wollten den Kilimandscharo besteigen, was wir auch geschafft haben. Damals bin ich mit der Afrika-Liebe infiziert worden.

Was begeistert Sie konkret?

Eberhartinger: Der Rhythmus des Kontinents gefällt mir sehr. Die Menschen sind toll, Afrika als solches sehr vielfältig, und speziell in Kenia lässt es sich wirklich gut leben. Das war einfach von Anfang an meins, ich fühle mich sauwohl dort. Und ich brauche den Strand. Ich lebe am Diani Beach bei Mombasa, der gilt als einer der zwanzig schönsten Strände der Welt.

Der Titelsong eures Albums, ist eine Abrechnung mit der Politik hierzulande. Was wurmt euch konkret?

Eberhartinger: In Europa hat man nach siebzig Jahren scheinbar vergessen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Man kehrt wieder zum Nationalstaat zurück, dabei haben die sich in der Vergangenheit nicht unbedingt immer bestens verstanden. Die Entwicklung, dass die Rechten immer mehr in die Mitte der Gesellschaft rücken, ist gefährlich. Ich vermisse in Europa weiterreichende und integrierende Schritte. Wir haben eine Währungsunion, und das war es auch schon.

Man kann sich doch nicht aus Angst vor Überfremdung in die Unmenschlichkeit retten

Sie singen „In Brüssel steht ein Doofbräuhaus“.

Eberhartinger: Ja, ja, wir sind schon auch EU-kritisch. Ich glaube, dass da sehr viel Geld verbrannt und zu viel Lobbyismus betrieben wird. Trotzdem sollte man die EU stärken und ausbauen, nicht zurückentwickeln. Denn die Alternative ist keine angenehme. Jetzt hängt sich seit drei Jahren alles an dieser Flüchtlingsfrage auf, als ob die Menschen plötzlich und über Nacht gekommen wären wie ein Unwetter. Dabei haben alle seit Jahren gewusst, dass das geschehen würde. Jetzt stehen wir hier. Den Riegel vorschieben geht nicht, alle reinlassen auch nicht, dazu sind die Leute ängstlich und fühlen sich bedroht wegen der weltweiten Umverteilung von Arm zu Reich. Working Poor, Jugendarbeitslosigkeit, die Digitalisierung, die viele Arbeitsplätze überflüssig macht – das frustriert die Leute. Und die Rechten fischen diese Stimmung ab.

Ist „Alles ist erlaubt“ politisch links?

Eberhartinger: Ja, schon. Vielleicht mehr noch liberal als links. Man kann sich doch nicht aus Angst vor Überfremdung in die Unmenschlichkeit retten und die Leute einfach ersaufen lassen. Andererseits finde ich es falsch, wenn junge, gut ausgebildete Leute aus Afrika kommen, die fehlen ihren Ländern hinten und vorne. Etliche Menschen brechen zu uns auf, weil sie denken, das passt schon und sind dann überrascht, wenn sie hier sind. Die könnten daheim viel mehr bewirken.

Seid ihr als Künstler ein Stück weit die außerparlamentarische Opposition?

Eberhartinger: Man kann die Welt nicht verändern, aber man kann Stellung beziehen. Wir leben in Zeiten, in denen man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man stehen möchte. Man kann nicht mehr einfach sagen: „Das geht mich nichts an.“ Man ist entweder Komplize oder Rebell.

In Deutschland seid ihr mit euren Hits „Ba-Ba Banküberfall“, „Küss’ die Hand schöne Frau“ oder „Märchenprinz“ immer eher in der Klamauk-Ecke gestanden. Hat euch das gestört?

Eberhartinger: Nicht so sehr. Die lustigen Nummern waren zugleich auch kommerziell erfolgreich, und das war uns auch genehm so. Wir haben gesagt, das ist zwar ein bisschen ungerecht, aber es hat Bewegung in die Schatulle gebracht. Die Leute wurden außerdem neugierig und kamen in die Konzerte, wo sie dann schon schnell gemerkt haben, dass wir auch anders können als bloß die lustigen Vögel zu geben. Der schwarze Humor und die Bissigkeit, auch die Bösartigkeit, sind genauso Markenzeichen von uns wie der schiere Blödsinn.

Der Banküberfall als Verbrechen ist total aus der Mode gekommen …

Eberhartinger (lacht): Kein Wunder, die Banken haben ja während und seit der Finanzkrise die Bürger überfallen, das ist viel einträglicher. Unglaublich, diese „Bad Banks“, was da immer wieder zutage tritt. Oder diese Lebensmittelspekulanten. Es werden keinerlei Werte geschaffen, aber durch skrupellose Profiteure den Menschen in der Dritten Welt richtig übel mitgespielt.

Ist Ihnen der Bankräuber sympathischer als der Lebensmittelspekulant?

Eberhartinger: Ja. Gefährliche Frage, aber doch, schon. Solange keine Menschen zu Schaden kommen, ist der Bankraub eine Robin-Hood-Aktion, eine Form der Umverteilung.

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