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Nordpol
22.12.2017

Stille Nacht mit Santa Claus: So feiern Polarforscher Weihnachten

In Ny-Ålesund herrscht jetzt Polarnacht. Bis Februar ist die Sonne dort gar nicht zu sehen.
3 Bilder
In Ny-Ålesund herrscht jetzt Polarnacht. Bis Februar ist die Sonne dort gar nicht zu sehen.
Foto: Piotr Kupiszewski

Piotr Kupiszewski ist Forscher und lebt gerade quasi neben dem Nordpol. Ein Gespräch über stille Nächte, Eisbären und Bulldozer Rudolph.

Herr Kupiszewski, Sie leben und arbeiten ganz nah am Nordpol, einem der Orte, an denen der Weihnachtsmann angeblich leben soll. Haben Sie ihn denn schon gesehen?

Piotr Kupiszewski: Ne, noch nicht. Vielleicht kommt er noch in ein paar Tagen.

Sie verbringen Weihnachten an einem der abgelegensten Orte der Welt. Mögen Sie das Fest nicht?

Kupiszewski: Ich mag Weihnachten, es ist immer eine gemütliche Zeit. Aber es ist nicht das Wichtigste in meinem Leben. Weihnachten ist Familienzeit. Darum ist das auch wichtig, dass wir das hier zusammen feiern. Niemand hat eine Familie hier, das Feiern mit den internationalen Kollegen ist einfach ein Ersatz. Das macht die Laune wieder gut, dann klappt auch die Zusammenarbeit.

Wer ist denn außer Ihnen noch in Ny-Ålesund?

Kupiszewski: Wir sind jetzt zwischen 30 und 40 Leute. Im Sommer sind hier über 100 Personen. Es gibt zehn Länder, die hier Stationen haben: China, Indien, Korea, Japan und aus Europa Norwegen, das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Italien und unsere deutsch-französische Station. Aber im Winter sind nicht alle Forschungsstationen besetzt, nur zwei norwegische und unsere. Und es gibt eine norwegische Firma, Kings Bay, die die ganze Infrastruktur des Dorfes verwaltet. Deren Leute sind auch da. Das ist wie eine große Familie, alle kennen sich.

Wie lange sind Sie auf Spitzbergen?

Kupiszewski: Ich bin hier seit April und bleibe noch bis Sommer nächstes Jahr, insgesamt fast 16 Monate. Es ist ein super Erlebnis. Es ist etwas Spezielles, hier in diesem Dorf zu wohnen. Es ist sehr international und gar nicht langweilig.

Der polnische Atmosphärenwissenschaftler Piotr Kupiszewski, 31, ist derzeit Stationsleiter auf der deutsch-französischen Arktis-Forschungsstation AWIPIEV in Ny-Ålesund.
Foto: Solveig Nilsen

Aber derzeit ist es bei Ihnen den ganzen Tag dunkel. Ist das nicht deprimierend?

Kupiszewski: Seit Ende Oktober haben wir Polarnacht, das heißt 24 Stunden lang geht die Sonne gar nicht auf. Das dauert noch bis zum 17. Februar, aber wegen der Berge um uns herum werden wir den Sonnenaufgang erst später sehen. Aber wir haben wunderschöne Polarlichter. Vor kurzem waren wir zum Beispiel draußen und haben einen Meteoritenschauer angeschaut. Es ist nicht nur dunkel. Im Dorf haben wir Beleuchtung. Und außerhalb, wenn Schnee liegt und Vollmond ist, kann man ganz gut sehen und die Landschaft erkennen. Ich finde das gar nicht deprimierend. Man muss sich daran gewöhnen. Und es ist vielleicht auch eine Typfrage.

Was machen Sie auf Spitzbergen?

Kupiszewski: Ich bin hier als Stationsleiter. Wir sind zu dritt an der Station, mit mir noch ein Observatoriums- und ein Logistikingenieur. Ich mache die Koordination aller wissenschaftlichen Projekte hier. Ich bin die Schnittstelle von unserem Institut in Deutschland, dem Alfred-Wegener-Institut in Bremen, dem französischen Institut in Brest und auch zu Kings Bay und den Wissenschaftlern, die von anderen Institutionen oder Universitäten zu uns kommen. Ich bin auch verantwortlich für die Sicherheit, mache Briefings für Leute, die neu ankommen und kümmere mich um Gäste. Eigentlich bin ich Atmosphärenwissenschaftler. Aber gerade habe ich keine Zeit für eigene Forschungsprojekte.

Welche Gefahren gibt es denn?

Kupiszewski: Wir haben hier keine Kriminalität. Diese Probleme gibt es hier nicht. Und ich bin auch nicht der Sheriff oder so. Für allgemeine Sicherheitssachen ist Kings Bay zuständig. Ich bin nur für unsere Station verantwortlich. Aber auf Spitzbergen gibt es mehr Eisbären als Leute zum Beispiel.

Kommen die auch an die Station?

Kupiszewski: Ab und zu sieht man welche. Im Sommer kommt es auch vor, dass sie in die Nähe des Dorfs kommen. Dann muss man sie mit einer Schreckschusspistole erschrecken, damit sie sich nicht an Menschen gewöhnen. Darum muss auch jeder, der hierher kommt, einen Schießkurs und einen Eisbär-Sicherheitskurs machen. Und wenn man das Dorf verlässt, muss man immer eine Waffe mitnehmen oder eine bewaffnete Begleitung.

Die deutsche Station gibt es seit 25 Jahren. Nun elf Nationen haben an dem Ort, der zu den nördlichsten Siedlungen der Welt gehört, Forschungslabore.
Foto: Piotr Kupiszewski

Wie leben Sie dort? Sehr spartanisch?

Kupiszewski: Der Komfort ist gut. Ich habe meine eigene Wohnung. Alle die längere Zeit hier sind haben das. Im Dorf gibt es etwa 60 Gebäude. Die Wissenschaftler, die nur ein paar Wochen kommen, teilen sich dann auch mal zu zweit ein Zimmer.

Und wie ist die Essensversorgung?

Kupiszewski: Wir essen immer zusammen in einer Kantine. Es gibt mehrere Köche, die hier arbeiten. Die werden auch ein Super-Weihnachtsessen für uns machen, denke ich. Ich weiß aber noch nicht, was es gibt, wahrscheinlich traditionelle norwegische Gerichte. Das Essen ist insgesamt ganz gut. Einmal pro Monat kommt ein Frachtschiff, das auch Essen mitbringt. Dann haben wir frisches Obst und Gemüse. Das hält aber nicht den ganzen Monat, Ende des Monats ist es schon weniger gut. Jetzt, zwischen Dezember und April, gibt es gar kein Schiff. Wenn wir Glück haben, kommt eines im Februar oder März, geplant ist das nicht.

Sie haben zwar viel „Stille Nacht“ da oben, aber nicht das ganze Programm, das seit Wochen bei uns abläuft. Haben Sie trotzdem Weihnachtsstimmung?

Kupiszewski: Wir haben im Dezember auch viel Programm hier. Zum Beispiel gibt es ein gemeinsames Lebkuchenhausbauen. Oder die Wahl des schlimmsten Weihnachtspullis. An Weihnachten selber machen wir zusammen einen Brunch. Da gibt es Porridge, Hafergrütze, das ist wohl eine norwegische Tradition. Und dann gibt es das gemeinsame Abendessen, da kommt natürlich Santa Claus. Das ist fast schon Familienatmosphäre. Auch das ganze Dorf ist schön dekoriert. Und wir bekommen mit dem Schiff hoffentlich sogar einen Tannenbaum. Stimmung ist schon da.

Bei so vielen Menschen aus aller Welt: Haben Sie ein Ritual, das Sie den anderen nahebringen wollen?

Kupiszewski: Wir haben zum Beispiel im Dezember ab und zu Feuerzangenbowle gemacht. Das ist in Norwegen nicht so bekannt. Ansonsten, denke ich, werde ich Weihnachten in norwegischer Art feiern. Für den 24. gibt es hier eine besondere Tradition. Alle zusammen fahren wir auf einem großen Schlitten zum Hauptgebäude des Ortes. Der Schlitten wird gezogen von Rudolph. Rudolph ist ein großer roter Bulldozer aus den 50er Jahren, der sonst das ganze Jahr nicht mehr genutzt wird.

Wie halten Sie Kontakt zur Familie?

Kupiszewski: Wir haben hier eine super Internetverbindung, Kabel auf dem Seeboden. Skype, E-Mail, das geht alles. Aber während unserer 15 bis 16 Monate hier können wir nur einmal nach Hause fahren.

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