Klee-Werk weiter in München
Einigung im Streit um das Gemälde „Sumpflegende“
Der jahrzehntelange Raubkunst-Streit um Paul Klees „Sumpflegende“ ist beigelegt worden. Die Parteien einigten sich auf einen Vergleich, der am Mittwoch vom Stadtrat München bestätigt wurde. Damit bleibt das Ölgemälde im Münchner Lenbachhaus der Öffentlichkeit erhalten. Eine Erbengemeinschaft der Kunstsammlerin Sophie Lissitzky-Küppers hatte das Bild, ein Frühwerk Klees, zurückgefordert und auf Herausgabe geklagt. Die Erben gehen davon aus, dass die Nazis es 1937 widerrechtlich beschlagnahmt hatten.
Lissitzky-Küppers hatte das Gemälde im Jahr 1926 – zusammen mit weiteren Werken – als Dauerleihgabe an das Provinzialmuseum in Hannover gegeben, um ihrem Ehemann nach Russland zu folgen. Das Bild wurde 1937 von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert und beschlagnahmt, später in der Münchner Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt und 1941 an den Nazi-Kunsthändler Hildebrand Gurlitt verkauft. Danach verlor sich die Spur zunächst.
Mehr als 20 Jahre später versteigerte ein Kölner Auktionshaus das 1919 entstandene Gemälde. Es wechselte in die Baseler Galerie Beyeler und kam später in Schweizer Privatbesitz. Die Stadt München und die Gabriele-Münter-und-Johannes-Eichner-Stiftung kauften das Ölbild Anfang der 1980er Jahre einer Galerie in Luzern ab.
Seit 1993 klagten die Nachfahren von Lissitzky-Küppers immer wieder auf Herausgabe des Bildes. Auf welche Summe sich die Parteien bei dem Vergleich geeinigt haben, war unklar. Die Erben hatten mindestens 1,5 Millionen Euro gefordert; das sei etwa die Hälfte des Schätzwertes für das Klee-Bild. (dpa)
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