Kleines Wunder, großes Glück
Ein herausragender Ballettabend mit drei zeitgenössischen Choreografien brachte das Premierenpublikum zum Jubeln.
„Da war’s um ihn geschehn; halb zog sie ihn, halb sank er hin, und ward nicht mehr geseh’n.“ Ein kleines Wasserbecken, eingelassen in den linken Bühnenrand, wird einem Mann (Nathan Griswold) zum Verhängnis. Er erliegt den Verführungskünsten einer Frau (Kelly Tipton), die sich bei Sirenengesang im Wasser räkelt. Goethes Verse aus der Ballade „Der Fischer“ inspirierten den Choreografen Demis Volpi zur Schluss-Sequenz seines Balletts „Hypnotic Poison“, das am Samstag im Rahmen der neuen Ballettproduktion „Forsythe/Galili/Volpi“ am Theater Augsburg seine Uraufführung erlebte.
Der Argentinier, der noch Tänzer in der Compagnie des Stuttgarter Staatsballetts ist, aber bereits international als großes Choreografen-Talent gefeiert wird, hat mit diesem Stück eine anspruchsvolle Kreation geschaffen, die fließend vom neoklassischen Ballett ins experimentelle Tanztheater übergeht. In eindrücklichen Bildern setzt Volpi die Themen Verführung und Versuchung in Bewegung um. Schon der Titel „Hypnotic poison“ sagt es: Verführung ist für ihn nicht nur das leichte Spiel des Flirts, sie endet auch im Machtkampf. Suggestiv setzt Volpi dazu die tiefe Stimme der Sängerin Diamanda Galás ein, den schon erwähnten Sirenengesang, und entwickelt prägnante Schritte, etwa, wenn er ein Schlagzeugsolo im aufgeregten Stakkato-Schritt auf Spitze augenfällig werden lässt. Er findet eigenwillige Bewegungsfolgen, die die Tänzer auf einer Stelle vollführen, doch obwohl er die Tiefe des Bühnenraumes wenig nutzt, wirkt seine Choreografie in keiner Weise statisch.
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