Kinostart Black Sea: Mörderischer Egoismus im U-Boot: Black Sea

Robinson (Jude Law) hat den Großteil seines Lebens unter Wasser verbracht. Zuerst in der U-Boot-Flotte der britischen Navy und später bei einem privaten Bergungsunternehmen. Frau und Kind haben ihn vor Jahren verlassen und als die Firma ihn feuert, steht der schottische Seemann mit leeren Händen da.

Am Anfang von Kevin Macdonalds „Black Sea“ glaubt man sich in einem Sozialdrama von Ken Loach, aber es folgt ein klassisches Kinoabenteuer. Als Robinson von einem deutschen U-Boot hört, das seit dem Zweiten Weltkrieg vor der georgischen Küste auf dem Grund des Schwarzen Meeres liegt und einen millionenschweren Goldschatz in sich birgt, sieht er seine Chance auf soziale Gerechtigkeit gekommen.

"Black Sea": Mord und Totschlag unter Wasser

Ein mafioser Sponsor ist schnell gefunden und eine Crew aus abgewickelten britischen wie russischen Seeleuten macht sich mit einem rostigen U-Boot auf die Suche nach dem Nazi-Gold. Robinson hat allen Männern einen gleichen Anteil versprochen. Aber bald macht sich Unmut breit, dass Russen genauso viel Gewinn kriegen sollten wie Schotten, jugendliche Handlanger so viel wie erfahrene Tiefseetaucher. Es dauert nicht lange, bis es im U-Boot zu Mord und Totschlag kommt. Schließlich erhöht sich mit jedem Toten der Anteil für die Überlebenden. Aber gleichzeitig ist die Mannschaft unter Wasser aufeinander angewiesen, um das Boot zu navigieren, den Schatz zu bergen und sich selbst in Sicherheit zu bringen.

Der Kampf zwischen Egoismus und der Notwendigkeit zu kollektivem Handeln setzt Macdonald („The Last King of Scotland“) hier auf engstem Raum äußerst facettenreich in Szene. Dabei findet er einen griffigen Erzählrhythmus, der Momente der Reflexion, Action und überraschende Plotwendungen klug ausbalanciert. Jude Law gibt einen veritablen Seebär ab. Aber auch der Rest der Crew wurde mit echten Charakterköpfen besetzt. ****

Ab heute läuft der Film in Memmingen, Neu-Ulm, Penzing und Schrobenhausen.