Mr. Bean: Johnny English II
Rowan Atkinsons zweites Mal als Geheimagent der Königin erweist sich als verfehlte Komödie, wo das Schenkelklopfen ausgespart wird.
Die Fans verbinden Rowan Atkinson mit dem egoistischen Kleinbürger „Mr. Bean“ und es hat lange gedauert, bis sich der Komiker von der Kultfigur lösen und mit der Agentenfilm-Persiflage „Johnny English“ (2003) wieder einen weltweiten Kassenerfolg verbuchen konnte. „Jetzt erst recht“ – so der Untertitel – schlüpfte er ein zweites Mal in die Rolle des egozentrischsten Geheimagenten Seiner Majestät.
Nach einem Missgeschick beim Mosambik-Einsatz hat sich Johnny in einem Shaolin-Kloster zurückgezogen. Doch der MI-7 unter Einsatzleiterin Pamela Thornton (Gillian Anderson) braucht ihn, als ein Anschlag auf den chinesischen Premierminister ruchbar wird. Aber sein Auftrag, einen von drei seltsamen Schlüsseln vom Hongkonger MI-7-Mann zu sichern, läuft ebenso schief wie die Kontaktaufnahme zum dubiosen Geschäftsmann Karlenko, Besitzer des zweiten Exemplars. Außer der Psychologin Kate (Rosamunde Pike) und Assistent Tucker (Daniel Kaluuya) glaubt niemand mehr an seine Unschuld.
Mit einer Mischung aus Bond-Parodien und Motiven des asiatischen Kinos blödelt sich Atkinson als selbstgefälliger, vertrottelter Geheimagent durch die Komödie, ohne allerdings mit echten Schenkelklopfern aufwarten zu können. Sein Johnny English erweist sich als Mr. Bean im Businessanzug: Grimassen schneidend und sich hingebungsvoll mit der Tücke des Objekts auseinandersetzend. Das passt leider nicht zur vermeintlich smarten Agenten-Persiflage, sondern eiert mühselig in den Niederungen des Klamauks bar jeglicher Subversivität herum. Meist bietet das Werk nur läppische Albernheiten. Regisseur Oliver Parker walzt vieles zu breit aus und wiederholt manchen Running Gag schlicht zu oft. **
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