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Interview mit Diana Damrau
31.07.2015

Opernstar Diana Damrau: "Versagensangst ist immer dabei"

20 jähriges Bühnenjubiläum von Diana Damrau aus Günzburg: Die Sopranistin erzählt von Ruhm und musikalischen Glück, aber auch von anderen Seiten.
Foto: Ulrich Wagner

Musikalisches Glück und Ruhm sind eine Seite des Berufs der berühmten Sopranistin Diana Damrau aus Günzburg. Sie spricht aber auch von einer anderen Seite.

Wie viele Momente innerhalb Ihrer Ausbildung und Karriere gab es, in denen Sie den Kram hinwerfen wollten?

Diana Damrau: Keinen. Obwohl ich – als ich meine Ausbildung begann – mal mit einer Sängerin sprach, die mich in den schwärzesten Tönen auf die Unannehmlichkeiten und Gefahren des Berufs hinwies: auf die berühmt-berüchtigte Besetzungscouch, auf Sänger-Intrigen und Machenschaften zwischen Künstler-Agenturen. Das hat mich aber nicht abgeschreckt.

Was empfinden Sie als das Belastendste Ihres Berufs? Das viele Reisen? Dass Sie gelegentlich mit Journalisten sprechen sollten? Dass Sie kaum unerkannt öffentlich auftreten können?

Damrau: Das Belastendste ist der Beruf an sich. Die körperliche Anstrengung, dieser Hochleistungssport. Und je höher man aufsteigt, desto größer wird der Druck, die Schwierigkeit, dem Anspruch gerecht zu werden. Die Versagensangst ist immer dabei. Der Körper wird ja auch nicht jünger. Rauchen, Alkohol, Feiern und spätes Schlafen am Vorabend eines Auftritts schlagen sich nieder. Soprane und Tenöre sind da am exponiertesten. Bässe essen noch vor der Vorstellung eine Schweinshaxe – und gut ist’s. Diana Damrau: Die Königin der Nacht und ihr Zauberer

Jede freie Minute widmet Damrau einer Massage

Tauschen Sie sich mit anderen Kollegen über die Einschränkungen durch den Beruf aus?

Damrau: Ich habe mich neulich mal mit Jonas Kaufmann unterhalten. Ich fragte ihn, wie er das alles so macht. Sein Kalender ist sehr voll, auch noch mit stilistisch unterschiedlichsten Anforderungen. Ich erfuhr, dass er es so macht wie ich: In jeder freien Minute zur Massage rennen. Der Körper braucht Entspannung und Elastizität. Wenn es im Rücken zwickt, hört man das.

Sie sind ja auch Teil einer Kunstproduktionsmaschine, die zuverlässig geölt laufen muss. Gibt es Situationen, in denen Sie nicht mehr Herr Ihrer selbst sind?

Damrau: Herrin meiner selbst bin ich eigentlich immer. Aber hin und wieder muss ich Schadensbegrenzung leisten und transformieren. Es kommt vor, dass mir bei Opernproben Ideen vorgesetzt werden, mit denen ich nichts anfangen kann. Da muss ich mich dann selbst retten und mein Rollenverständnis. Ich muss Dinge, die schief rüberkommen könnten, umformen.

Jetzt erst mal Pause mit Problemen. Was ist das für ein Gefühl, wenn Sie nach einer Vorstellung vor den Vorhang treten und das Haus tobt, rast, explodiert?

Damrau: Ein schönes, warmes Gefühl. Eine innere Freude. Es kommt aber auch darauf an, wie ich selbst den Abend empfunden habe.

Dieses Jahr sang Damrau zweieinhalb Monate mit Bronchitis

Diana Damrau beim Benefizkonzert im Forum am Hofgarten.
Foto: Rebekka Jakob

Was ist das für ein Gefühl, wenn Sie – unabhängig vom Applaus – nach einer Vorstellung genau wissen, das war jetzt nicht mein bester Tag? Soll ja vorkommen, ist ja menschlich.

Damrau: Es kommt darauf an, was schiefging. Es war jedenfalls noch nicht so, dass ich mich von der Brücke stürzen wollte. Dieses Jahr habe ich zweieinhalb Monate mit einer Bronchitis gesungen, auch wenn dabei meine Stimme – ärztlicherseits kontrolliert – in Ordnung war. Das hat auch fast niemand gemerkt. Und so relativiert sich die Situation: Man weiß nur, man hätte es in vollkommen gesundem Zustand besser gemacht.

Haben Sie – wie andere Kollegen durchaus – schon einmal vernehmliche Buh-Rufe einstecken müssen? Und was war da los?

Damrau: Ja, bei den Salzburger Festspielen. Es waren mehrere laute Buhs nach einer „Ariadne auf Naxos“, in der ich die Najade sang. Ich war mir aber keiner Schuld bewusst, es war alles da. Der Hintergrund: Fans der damaligen Zerbinetta-Sängerin in dieser Produktion wollten mich sozusagen vorsorglich „köpfen“, weil ich hätte einspringen sollen im Krankheitsfall dieser Sängerin. Es scheint militante Opernfans zu geben.

Manchmal legen Fans stalkerhafte Eigenschaften an den Tag

Wie bedrängend können Fans noch sein?

Damrau: Es gibt schon welche, die stalkerhafte Eigenschaften an den Tag legen. Aber das sind wirkliche Ausnahmeerscheinungen. Ich kenne welche in verschiedenen Städten. Da muss ich dann eben auch mal die Hintertür benutzen. Aber die meisten Fans sind doch glücklich, wenn sie ein Autogramm kriegen. Das ist doch auch Teil meines Berufs: Menschen glücklich machen.

Ist das Glück einer Brava-Salve aus fünf Rängen größer als das ganz intime musikalische Glück, jetzt sind das Orchester und ich eins, jetzt fliegen wir gemeinsam auf Engelsflügeln?

Damrau: Sagen wir mal so: Die Brava-Salve ist eine große Erleichterung und Freude. Aber die künstlerische Sternstunde ist ein unglaubliches Erlebnis. Da möchte man im Miteinander immer wieder hin.

Wenn Sie sich entscheiden müssten zwischen Brava-Salve und musikalischem Glücksmoment, was würden Sie bevorzugen?

Damrau: Den musikalischen Glücksmoment, wo alle an einem Strang ziehen.

Opernstar Diana Damrau: "Versagensangst ist immer dabei"
15 Bilder
Opernstar Diana Damrau gratulierte mit Mozart
Foto: Rebekka Jakob

Diana Damrau: "Es gibt immer etwas zu verbessern."

Klar, deswegen ist man Musiker geworden. Und das ersehnt sich auch das Publikum. Gab es jemals einen Moment, in dem Sie selbst erschauerten über das, was Sie können?

Damrau: Nein. Es gibt immer etwas zu verbessern.

Gibt es eigentlich noch Menschen, die den Mut haben, Sie zu kritisieren? Und wenn ja, wie gehen Sie damit um?

Damrau: Ich bin seit 2004 ohne Lehrer. Ich kontrolliere mich selbst. Ich weiß, was ich tue und was ich will. Es gab bislang keinen Fall, in dem ich mir nicht selbst weiterhelfen konnte. Und es gibt langjährige Vertrauenspersonen, die ich fragen kann und von denen ich mir Ratschläge hole. Im beruflichen Umfeld hilft dir aus verschiedensten Gründen niemand. Kritik sollte auch liebevoll und konstruktiv sein. Mein Mann kann das und macht das.

Welche Hausaufgabe würden Sie gerne mal der mehr oder weniger professionellen Zunft der Musikkritik auf den Weg geben?

Damrau: Es gibt Kritiker, die wollen immer provozieren. Und es gibt Kritiker, die mit einer vorgefassten Meinung in eine Vorstellung gehen. Daran könnte man schon etwas ändern.

Damrau: "Es gibt Kollegen, die mit Vorsicht zu genießen sind."

Gibt es eigentlich noch Ellbogenkämpfe unter ersten Sängerinnen – wie es Mozart im „Schauspieldirektor“ komponiert hat?

Damrau: Es gibt Kollegen, die mit Vorsicht zu genießen sind. Aber das spürt man schon innerlich. Wenn dann etwas kommt, wundert es einen auch nicht. Einer Kollegin von mir gelang es einmal, dass ich von einem Engagement wieder ausgeladen wurde. Man kann da nur lachen drüber. Es „menschelt“ halt doch überall.

Angenommen, Sie wären noch einmal jünger: Würden Sie etwas anders entscheiden wollen für Ihr Leben?

Damrau: Nein.

Das heißt, Sie sind rundum zufrieden mit sich, Sie sind gerne DD?

Damrau: Ja. Man muss halt das Beste draus machen.

Ein letztes Ding: Welche Musik würden Sie gerne noch einmal vor Ihrem Tod hören?

Damrau: Eigentlich keine Gesangsmusik. Singen ist etwas ganz Persönliches. Diese Musik sollte nicht personengebunden sein – es sei denn, es wäre mein Mann. Im Moment würde ich mich wohl für die „Pavane“ von Gustave Fauré entscheiden.

Vielen Dank für diese offenen Worte. Interview: Rüdiger Heinze

 

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