Peter Maffay: Peter Maffay will auch im Rentenalter weiterrocken

Denn Schluss mit der Musik ist darum noch lange nicht. "Meine Band und ich bewegen unseren Popo doch noch ganz gut", sagte Maffay bei der Veröffentlichung seines jüngsten Albums der Nachrichtenagentur dpa. Mindestens noch 20 Jahre will er weitermachen.

16 Nummer Eins-Alben kann Maffay verzeichnen

Wie ein Rentner sieht Maffay auch wirklich nicht aus. Die Mähne ist zwar etwas kürzer geworden, aber er wirkt drahtig und topfit. Vielen Kritikern gilt er im gehobenen Alter als besser denn je.

Erst Anfang des Jahres hat er sein jüngstes Studioalbum "Wenn das so ist" herausgebracht. Es schoss einmal wieder direkt auf den ersten Platz der deutschen Charts. Schon 16 seiner Alben schafften es an die Spitze. 

Als Vorband der Rolling Stones flogen Tomaten auf Maffay

Dabei gelang dem Sänger in seiner Karriere nicht immer alles so reibungslos. Es gab eine Zeit, da wurde Maffay als Schlagerbarde belächelt und auf der Bühne mit Eiern und Tomaten beworfen. So geschehen vor 32 Jahren auf der Tour der Rolling Stones, wo Maffay als Vorband auftrat.

Inzwischen wird er mit goldenen Schallplatten und Ehrungen überhäuft. Die Schlagerepisode hat er schon lange hinter sich gelassen.

Aufgewachsen ist der Sohn einer Deutschen aus Siebenbürgern und eines ungarischen Flugzeugmechanikers im rumänischen Brasov (Kronstadt). Als er 14 Jahre alt war, wanderte die Familie in die oberbayerische Provinz nach Waldkraiburg aus. Dort lernte Maffay zunächst Geige, schwenkte aber schnell auf Gitarre um und gründete "The Dukes" - seine erste Band.

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Der Schlager "Du" ist Maffays erster Hit

Mit der Band trat Maffay in Clubs auf und coverte dort Lieder von Bob Dylan und Donovan. Mit 21 Jahren bringt er schließlich sein erstes Studioalbum heraus. Die erste Single "Du" ist ein Schlager - und wird ein Hit. Dennoch bemüht Maffay sich Mitte der 1970er Jahre vehement um einen Imagewechsel und trennt sich von seinem damaligen Produzenten Michael Kunz.

Den ersten großen Chart-Erfolg feiert er 1979 mit dem Rockalbum "Steppenwolf". Im Laufe seiner Karriere folgen zahlreiche Hits, er verkaufte Millionen von Tonträgern.

Maffay führt das Leben eines Rockers - bis zur Krebsdiagnose

Nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter lebt Maffay lange ein Rockerleben, raucht und trinkt. Drei Ehen scheitern.

Jahrelang habe er "zwei Flaschen, manchmal auch drei Flaschen Whisky" getrunken, verriet er 2012 dem Zeit-Magazin. Vor rund zehn Jahren kam die Diagnose Lungenkrebs - für Maffay ein Riesenschock und gleichzeitig die Rettung, wie er später sagte. Der Krebs stellte sich lediglich als Virus heraus, mit dem Rauchen und dem exzessiven Trinken hörte der Musiker nach der Fehldiagnose trotzdem auf.

Heute bewirtschaftet Maffay einen Biobauernhof auf Mallorca

Heute lebt Maffay mit seiner vierten Ehefrau und dem gemeinsamen Sohn die meiste Zeit des Jahres auf Mallorca. Dort lässt er es ruhig angehen und bewirtschaftet unter anderem einen eigenen Biobauernhof.

Dass er die leisen Töne auch musikalisch trifft, bewies Maffay mit seinem Rockmärchen rund um den kleinen Drachen Tabaluga. Fünf Konzeptalben und drei Tourneen über die Geschichte des kleinen Drachen, der für Werte wie Familie, Freundschaft und Gleichberechtigung steht, sind inzwischen entstanden.

Mit seinen Stiftungen unterstützt Maffay vor allem Kinder

Heute steht Tabaluga auch als Social Brand, unter anderem für Peter Maffays Kinderstiftung, die ihren Sitz in Tutzing am Starnberger See hat. Daneben hat der Sänger weitere Stiftungen gegründet,  mit denen er vor allem traumatisierte Kinder unterstützt. Außerdem engagiert er sich politisch und spricht sich immer wieder öffentlich gegen Ausländerfeindlichkeit aus.

2014 bekam Maffay den Ehren-Echo für sein soziales Engagement

Für seinen sozialen Einsatz ist Maffay mehrfach ausgezeichnet worden. Zuletzt bekam er im März diesen Jahres den Ehren-Echo.

Im kommenden Jahr geht Maffay mit seiner Band und dem neuen Album auf große Tour. Bei seinen Konzerten liefert Maffay bis heute umjubelte Liveshows. Das mit den weiteren 20 Jahren, könnte also klappen.

Elena Koene/dpa, AZ