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  3. Literaturnobelpreis 2016: Porträt: Der Dichter Bob Dylan

Literaturnobelpreis 2016
13.10.2016

Porträt: Der Dichter Bob Dylan

Bob Dylan erhielt 2016 den Literaturnobelpreis.
Foto:  Str, dpa (Archiv)

Der Folk-Musiker Bob Dylan erhält die höchste Literatur-Auszeichnung der Welt, den Literaturnobelpreis. Warum die Schweden den Amerikaner wählten.

Diesmal war es anders. Diesmal trat Sara Danius, die Sprecherin der Schwedischen Akademie Stockholm, vors Mikrofon und verkündete keinen Großliteraten und keinen Nischenliteraten als Nobelpreisträger 2016, sondern einen Künstler, dem die halbe Welt gewiss einen 15. Grammy zutraute, nicht aber den globalen Spitzenpreis für Dichtung. Und diesmal wusste der Geehrte selbst vorab nichts davon.

Die Akademie kürte also einen Künstler, der im Bewusstsein der Massen zuerst ein Musiker ist, um genauer zu sein: ein Singer und Songwriter. Der von Folk-Anhängern geliebt würde, auch wenn sie kein Amerikanisch verstehen würden. Der seit Jahren all over the world Konzert für Konzert absolviert, in das die Menschen in erster Linie strömen, um seine Gitarre, seine Orgel, seine Mundharmonika und diesen Gesang zu hören, bei dem er die Zähne nicht auseinanderkriegt. Dann erst, nachrangig, kommt die zweite Linie: die lyrische Qualität seiner Protestsong-Texte.

Literaturnobelpreis für Bob Dylan: Die Sensation aus Stockholm

Also war es die Sensation aus Stockholm. Auch, weil hier ja nicht etwa ein E-Musiker ausgezeichnet wurde, der beispielsweise eine Oper auf ein literarisch aufrüttelndes Eigen-Libretto schrieb, sondern ein Star und eine Vaterfigur der internationalen Pop- und Rockszene, die eher am Mainstream verdient als am kritischen Geist. Indem die Stockholmer Akademie diesen geborenen Robert Allen Zimmermann in den Nobel-Olymp hob, tat sie – nebenbei – auch etwas entschieden Populäres für sich selbst. Pop- und Rockfreunde dürften sie künftig als Autorität und Instanz eher anerkennen. Eine hübsche Dreingabe.

Aber hören wir selbst, wie die Akademie ihren diesjährigen Ratschluss erläuterte, der im Übrigen insofern wiederum nur eine halbe Sensation ist, als Bob Dylan als Außenseiter-Kandidat seit zwei Jahrzehnten gehandelt wurde – freilich bei parallelem Abwinken von selbsternannten Literaturpäpsten. Sara Danius also erklärte im Namen der Akademie: „Bob Dylan ist ein großartiger Dichter. Er verkörpert die Tradition und erfindet sich gleichzeitig seit 54 Jahren immer wieder neu. Sein Einfluss auf die zeitgenössische Musik ist tiefgreifend. Er hat den Status einer Ikone. Dylan schreibt, um mit seinen Werken aufzutreten. Nichts anderes haben der Dichter Homer und Sappho vor einigen Jahrtausenden auch getan.“ Abgesehen von der Worthülse „erfindet sich ... immer wieder neu“, die einer Akademie, die den Literaturnobelpreis zuerkennt, keinesfalls würdig ist, kann man die Erläuterung unterschreiben. Vielleicht wollte sie damit auch Dylans Konversion zum Christentum andeuten. Er war ja 1941 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns mit deutsch-ukrainischen Wurzeln in Duluth/Minnesota geboren worden.

Bob Dylan: Auch politisch motiviert

Nach dieser Nobelpreis-Zuerkennung wird mancher die Dylan-Songs neu lesen, neu hören – zumal die desillusionierten, kritischen, dunklen darunter – wie „Blowin’ In The Wind“ und das nebenstehend abgedruckte „The Times They Are A Changing’“. Insofern kann man diesen Preis bedingt auch als politisch motiviert betrachten: Durch seine frühen Lieder über Krieg, Reformdruck und Rassenhass war Bob Dylan stark auch mit der amerikanischen Bürgerrechts- und Friedensbewegung der 60er/70er Jahre verbunden. So trat er am 28. August 1963 mit Joan Baez bei der Abschlusskundgebung des Civil Rights March auf, bei dem auch Martin Luther King seine ergreifende Rede „I have a dream“ hielt. Jetzt hat der große Musiker Dylan den Literatur-Nobelpreis erhalten. In gewisser Weise hätte er auch nachträglich den Friedensnobelpreis erhalten können. Die Kategoriengrenzen fallen, die Zeiten ändern sich.

Und nun darf öffentlich auch Albernes dazugeben werden: „Die Auszeichnung ist genauso ein Witz, wie es die von Dario Fo war“, meinte ARD-Moderator Denis Scheck, „ein Späßken“. Dagegenzuhalten ist die Text-Sprengkraft beider.

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