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Comic
27.05.2017

Science-Fiction, die zur Realität wurde

Die beklemmende Geschichte hinter einer argentinischen Bilderzählung

Leise rieselt der Schnee. In Buenos Aires geschieht das höchstens alle 50 Jahre. Doch diesmal trügt die funkelnde Idylle: Wer mit den Flocken in Berührung kommt, stirbt augenblicklich. Und so wird es in der Metropole schnell still, totenstill. Juan Salvo und ein paar Freunde bleiben unversehrt – weil sie hinter geschlossenen Fenstern beim Kartenspiel sitzen. Und bald stellt sich heraus, wie fatal die Situation ist: Außerirdische greifen die Erde an und führen mit Hilfe von Mutanten Krieg gegen die Bevölkerung. Menschen verschwinden, werden gefoltert, manipuliert. Salvo, der den bösen Mächten entkommt, wird ins All katapultiert. Seither ist er als Wanderer durch die Zeiten auf der Suche nach Frau und Tochter.

Mit „Eternauta“ hat sich Héctor Germán Oesterheld eine schräge, ja fiese Science-Fiction-Geschichte ausgedacht. Was in den späten 1950er Jahren als Hirngespinst eines fantasiebegabten Comic-Autors für gute Auflagen sorgte, wurde zwanzig Jahre später von der Wirklichkeit in Argentinien noch übertroffen. Und damit ist aus Oesterhelds populärem Bilder-Trip durchs Universum eine beklemmende Parabel auf die Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 geworden.

Dabei hat die Vermengung von Fiktion und Realität eine weitere, besonders schmerzhafte Ebene. Oesterheld und seine vier Töchter sind damals selbst in die Schusslinien des Regimes geraten, weil sie sich politisch engagiert und Menschen in den Slums unterstützt haben. Bald ging das nur mehr im Untergrund, und so wurde der Einsatz für die Armen zum Kampf gegen die Junta. Wie so etwas in Argentinien endete, war kein Geheimnis. General Videla hatte schon 1976 angekündigt, „es müssen so viele Menschen sterben wie nötig, damit das Land wieder sicher ist“ – und sicher hieß: frei von allem, was nicht ganz rechts war. Und doch wurde hier 1978 munter um die Fußball-Weltmeisterschaft gekickt.

30000 Menschen sind während der Diktatur in Argentinien ermordet oder verschleppt worden. Darunter auch Oesterheld, seine vier Töchter und die Schwiegersöhne. Alles hatte der Autor zwischen 1957 und 1959 „vorformuliert“, regelrecht minutiös, und Francisco Solano López hatte dazu ganz eindringliche Bilder gezeichnet.

Erstaunlich, dass diese zum Mythos gewordene Geschichte aus Argentinien, dieses Plädoyer für Solidarität und Menschlichkeit, erst vor einem guten Jahr ins Deutsche übersetzt wurde. Und das auch nur, weil sich Verleger Johann Ulrich „Eternauta“ in den Kopf gesetzt hatte, angesteckt durch eine Zeit-Reportage von Anna Kemper. Die Journalistin hat dazu eine herrlich kompakte Ausstellung kuratiert, in der entscheidende Szenen aus dem Comic den Erlebnissen Oesterhelds und seiner Familie gegenübergestellt werden – immer wieder angereichert mit Fakten aus der argentinischen Geschichte. Nach Stuttgart und Berlin ist die Schau nun in München im Instituto Cervantes zu sehen. Wer Scheu vor fast 400 Seiten „Eternauta“ hat, kann hier ungewöhnlich tief in die Thematik eintauchen. Dabei wird die Lust aufs Buch nur noch angeheizt.

" Buch Héctor Germán Oesterheld und Francisco Solano López: „Eternauta“, Avant Verlag, Berlin, 392 S., 39,95 ¤

Ausstellung Instituto Cervantes München, Alfons-Goppel-Str. 7, bis 14. Juli, Montag bis Donnerstag 10 bis 18 Uhr; Eintritt frei

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