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Festival-Saison
01.06.2018

So hat sich die Festivalkultur in Deutschland gewandelt

Die US-Rock-Band PVRIS spielt auf der Zeppelin Stage beim Nürnberger Musikfestival Rock im Park. 
Foto: Nicolas Armer, dpa

An diesem Wochenende beginnt hierzulande die Open-Air-Saison. Wovon zeugt die Festival-Vielfalt 50 Jahre nach dem Auftakt?

Festivaldeutschland feiert Jubiläum. Und kaum einer merkt’s. Denn der Ursprung ist nie zur Marke geworden wie jene deutlich nachgeborenen Riesen, die an diesem ersten Juni-Wochenende wie alle Jahre die stetig weiter wachsende Open-Air-Saison eröffnen: die Zwillinge „Rock im Park“ in Nürnberg und „Rock am Ring“ in der Eiffel mit zusammen rund 160000 Besuchern. Seit Freitagnachmittag wird dort mit Riesenzeltplatz, den üblichen Wetterbefürchtungen und Konzerten von Weltstars wie den Foo Fighters gefeiert – veranstaltet von einem Riesen der Event-Branche, bei Ticketpreisen um die 200 Euro.

Alle 30.000 Karten für „Modular“ sind verkauft

Und praktisch gleichzeitig veranstaltet in Augsburg der Stadtjugendring sein dreitägiges Jugendfestival „Modular“, getragen von freiwilligen, ehrenamtlichen Mitarbeitern, mit noch nie in irgendwelchen Hitparaden aufgetauchten Bands, mit Indie. Und schon vor Beginn waren alle 30000 Karten bei Preisen zwischen 30 und 50 Euros für die drei Tage verkauft. So sind es über 200, über 250, wahrscheinlich über 300 Festivals – so genau weiß das keiner –, die allein den deutschen Sommer mit seiner begrenzten Anzahl an Wochenenden längst zu einem einzigen Musik-Event machen.

Ob Rock oder Elektro, Hip-Hop, Indie oder Metal wie im Kultkaff Wacken mit 90000 Fans – auf diesem Markt findet jedes Tierchen sein Pläsierchen. Insgesamt Milliardenumsätze, ein in der Eventgesellschaft florierendes Feld, im Konkurrenzkampf sich immer weiter ausdifferenzierend: Das ist das Festivalland Deutschland heute. Inzwischen gibt es auch Angebote für Menschen, denen es mehr um Kultiviertheit und Komfort geht wie beim Festival „A Summer’s Tale“ in der Lüneburger Heide. Und demnächst wohl immer mehr für die, denen es vor allem um Rummel und Flair geht. Der Trend samt Riesenrad und Groß-Installationen schwappt sicher in absehbarer Zeit vom kalifornischen Kult-Open-Air Coachella hierher. Wie die Festivals überhaupt.

Frank Zappa saß 1968 im Festivalbeirat der Essener Songtage

Es war natürlich der Sommer 1968, ist man versucht zu sagen. Aber tatsächlich fanden die legendären Festivals jener Zeit nicht in dem zur Marke der revolutionären Jugendkultur gewordenen Jahr statt. Monterey war 1967, Woodstock 1969. Aber mittendrin? War ein bisschen Europa dran. Auf der britischen Kanalinsel Wight feierten 1968 erstmals einige tausend Zuschauer Bands wie T. Rex und Jefferson Airplane – bis zur Auflage von 1970 sollten es bis zu 700.000 werden. Und so feiert das wiederbelebte „Isle of Wight“-Festival“ dieses Jahr als Kultmarke 50. Geburtstag mit Bands wie Depeche Mode, The Killers … – und The Pretty Things, die auch 1968 schon dabei waren.

Und wer feiert in Essen? Dort nämlich wurde vor 50 Jahren nicht nur deutsche Festivalgeschichte, sondern sogar Musikgeschichte geschrieben. Im Festivalbeirat saß ein gewisser Frank Zappa, es spielten seine Mothers of Invention. Neben Hannes Wader und Franz Joseph Degenhardt, der das Motto ausgab: „Zwischentöne sind nur Krampf – im Klassenkampf.“ Die „Fugs“, New Yorker Beatmusiker, trieben eine Sau auf die Bühne und priesen die Masturbation. Es waren die „Internationalen Essener Songtage“, drei Tage im September, von der großen Grugahalle über den Kennedyplatz bis ins Jugendzentrum und ein Kino hinein wurde überall musiziert – ein Happening mit Pop und Kabarett, Folklore und Chanson. Und vor allem eben auch: mit „Krautrock“.

Unter dem Namen Krautrockverband sich viel unterschiedliche Musik 

Die Legende besagt, dass das Wort der legendäre britische Radio-DJ John Peele erfunden hat, als er 1968 auf den Song „Mama Düül und ihre Sauerkrautband spielt“ stieß – vom Debütalbum „Psychedelic Underground“ von Amon Düül. Da jedenfalls begann sich der historisch abfällig auf die Deutschen gemünzte Begriff der „Krauts“ zu einer Marke zu formen. Und bei den Essener Songtagen hatten maßgebliche der dann zum Krautrock gezählten Bands einen ersten großen, geballten Auftritt. Eben Amon Düül, auch Guru Guru und Tangerine Dream. Es war 1968 und es ward: eigenständige, deutsche Rockmusik!

Wobei bereits diese drei Bands zeigen, wie wenig die unter Krautrock subsumierte Musik eigentlich verband. Edgar Froeses Tangerine Dream waren Pioniere der elektronischen Musik. Die heute noch immer mit Gründer Mani Neumaier aktiven Guru Guru servierten am ehesten Rock, allerdings mit deutlich psychedelischer Färbung. Und die aus dem politisch-anarchischen Lager stammenden Amon Düül improvisierten „Anti-Musik“, lustvoll vogelwildes Zeug.

Was daraus in den Folgejahren geworden ist: eine so breite wie vielgestalte Szene mit Bands wie Embryo und Can, Ton Steine Scherben und Kraan. Deutsche „Rock“-Musik strahlte aus. Auch Kraftwerk, heute weltweit als Pionier verehrt, wurde diesem Genre zugerechnet. Und wer die alten Sachen von der Band Neu! hört, der staunt, dass das alles schon deutlich vor David Bowie und Radiohead da war – in Deutschland!

Diese stilprägende Eigenständig- und Eigenwilligkeit aber, die bei den Essener Songtagen mit 40.000 Besuchern Urstände feierte, würde heute bei nur sehr wenigen Festivals noch auf eine Bühne geführt werden.

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