Weißrussin Swetlana Alexijewitsch erhält Literaturnobelpreis 2015
Schon lange gehört Swetlana Alexijewitsch zu den Favoriten, nun hat die Weißrussin mit den Literaturnobelpreis 2015 den wichtigsten Literaturpreis der Welt zugesprochen bekommen.
Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewtisch (67) "für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt".Das gab die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt. Alexijewitsch ist erst die 14. Frau, die die Auszeichnung gewinnt, die als wichtigster Literaturpreis der Welt gilt.
Swetlana Alexijewitsch: Auszeichnung mit dem Literaturpreis ist "fantastisch"
Die Autorin fühlt sich durch die Vergabe des Preises an sie sehr geehrt. "Das ist ganz groß, diesen Preis zu bekommen", sagte Alexijewitsch dem schwedischen Fernsehsender SVT am Donnerstag kurz nach der Verkündung am Telefon. Es sei eine Ehre, in einer Reihe mit großen Schriftstellern wie Boris Pasternak zu stehen.
Auf die Neuigkeit, die ihr Nobel-Jurorin Sara Danius per Telefon überbracht hatte, habe sie mit dem Wort "fantastisch" reagiert, hatte Danius zuvor gesagt. Die Schriftstellerin und Journalistin bekam den Preis in Stockholm für ihr "vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt".
Jury wählt aus 200 Schriftstellern aus
Im vergangenen Jahr hatte die Jury den Franzosen Patrick Modiano (70) für seine "Kunst der Erinnerung" geehrt, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen habe.
Die letzten deutschsprachigen Preisträger waren Herta Müller (2009), Elfriede Jelinek (2004) und Günter Grass (1999).
Nominiert waren in diesem Jahr knapp 200 Schriftsteller. Fünf schaffen es auf eine Shortlist, aus der die Schwedische Akademie den Nobelpreisträger auswählt.
Nobelpreise werden am 10. Dezember in Stockholm verliehen
Verliehen wird die mit 8 Millionen schwedischen Kronen (etwa 850 000 Euro) dotierte Auszeichnung traditionell am 10. Dezember in Stockholm. Das ist der Todestag des schwedischen Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896). Auf sein Testament gehen die fünf Nobelpreise zurück. Sie werden schon seit 1901 vergeben.
Stockholmer Jurys haben in dieser Woche bereits Preisträger in Medizin, Physik und Chemie gekürt. Am Freitag verrät das norwegische Nobelkommittee, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis bekommt. Als einzige der Auszeichnungen wird der Friedensnobelpreis nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern im norwegischen Oslo verliehen. dpa
Die Diskussion ist geschlossen.