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Premiere
21.01.2019

Wie Valium

Nina (Mathilde Bundschuh) wird vom älteren Schriftsteller Trigorin (Michele Cuciuffo) betatscht.
Foto: Federico Pedrotti

Tschechows „Die Möwe“ dehnt sich am Staatsschauspiel drei quälend lange Stunden. Bei Regisseur Alvis Hermanis verpufft das Stück in historisch-langweiliger Aufführungspraxis

Gleich am Anfang richtet ein Mann eine Pistole auf sich. Nur knallt es nicht. Er zögert, setzt die Waffe wieder ab und wird im Verlauf dieser Staatsschauspielpremiere im Cuvilliéstheater in München zum Pflegefall. Und es fällt in dieser ersten Szene schon auf, dass der lettische Regisseur Alvis Hermanis seinen Tschechow gelesen hat. Das Gewehr, mit dem am Ende geschossen wird, soll ja nach dem russischen Dramatiker schon im ersten Akt an der Wand hängen. Die Pointe: Am Schluss weigert sich Hermanis, den Schuss zu zeigen. Der junge, todunglückliche Schriftsteller Trepljew verlässt die Bühne, um sich selbst zu richten.

Zwischen diesem Tschechow-Lehrbuch-Auftakt und -Ende liegen mehr als drei quälend lange Stunden, in denen Tschechows „Die Möwe“ in historisch-langweiliger Aufführungspraxis verpufft. Das Tschechow-Figurenensemble, das aus unterschiedlichen Gründen mit seinem Leben hadert und im Überdruss und an Langeweile zergeht, fängt ziemlich schnell zu nerven an.

Das hochkarätige Schauspieler-Ensemble (u.a. Sophie von Kessel, Katharina Pichler, Mathilde Bundschuh, Marcel Heupermann, Michele Cuciuffo) spricht durchweg an der Hörbarkeitsgrenze und wird selbst vom leisesten Husten im Publikum übertönt. Dieser Beiläufigkeitsgestus schafft allerdings nicht Nähe, sondern Verdruss. Der wird gesteigert, wenn sich die Figuren in emotionale Ausnahmezustände hineinsteigern, wenn sie Bücher zerreißen, unter Röcken herumfingern oder nach Brüsten grapschen. Das alles wirkt künstlich und aufgesetzt.

Gleichzeitig steigt in diesen Momenten auch die Frage auf, ob es die #MeToo-Debatte vielleicht gar nicht gegeben hat. In der Inszenierung werden jedenfalls die Rollenmodelle des 19. Jahrhunderts aufgewärmt. Aus der Zeit Gefallene kämpfen sich durch Lebensumstände, die längst Geschichte geworden sind. An diesem Abend erscheinen die 120 Jahre zwischen der Veröffentlichung des Stücks und dem Heute als eine fast schon unüberbrückbare Distanz. Tschechow, auf diese Weise inszeniert, wirkt ganz schön alt, ein Klassiker, dem die Gegenwart abhandengekommen ist.

In gewisser Weise kreisen Tschechow-Inszenierungen ja immer auch um ein Paradoxon. Wie lässt sich Langeweile auf der Bühne darstellen? So spannungsgeladen, dass sie am Ende nicht ins Gewicht fällt, nie spürbar wird? In dieser Hinsicht ist Hermanis mit seinem Inszenierungsteam konsequent: Selbst dieses biedergetäfelte Zimmer, das als Bühnenbild dient, entfaltet in der dreistündigen Darreichungsform eine valiumartige Nebenwirkung.

Am 30. Januar sowie am 5., 7. und 13. Februar im Cuvilliéstheater in München.

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