Wigald Boning auf der Suche nach Abenteuern
Wigald Boning fährt nicht in den Urlaub, um sich zu erholen. In seinem neuen Buch verrät der Wahl-Allgäuer, dass er skurrile Erlebnisse braucht wie die Luft zum Atmen. Von Freddy Schissler
Wigald Boning fährt nicht in den Urlaub, um sich zu erholen. In seinem neuen Buch verrät der Wahl-Allgäuer, dass er skurrile Erlebnisse braucht wie die Luft zum Atmen.
hat schon einen sehr eigenen Geschmack. In diesen Tagen, in denen der Frühling endgültig einzieht, trauert der TV-Moderator und Entertainer den kalten Temperaturen ein bisschen hinterher - vor allem aber seinem mit Liebe und Hingabe gebauten Iglu im eigenen Garten im Allgäuer
. In diesem Bau aus Schnee und Eis hat er doch tatsächlich manche Nacht verbracht.
Wigald Boning ist ein schräger Vogel, bei dem man sich nicht gleich sicher sein kann: Ist das alles ernst gemeint, was er in Interviews von sich gibt? Oder nur eine günstige Gelegenheit für den 43-jährigen Berufskomiker, seine neuesten Witze unters Volk zu bringen?
Er liebe ganz einfach die Kälte, beteuert Boning, und schwarz auf weiß nachzulesen sei das alles in seinem neuen Buch. "In Rio steht ein Hofbräuhaus" heißt es, und darin erzählt der gebürtige Oldenburger, der vor einigen Jahren ins Allgäu gezogen ist, unter anderem diese Geschichten: In Kanada landete er einst bei einem arktischen Zehnkampf inklusive eines Hundeschlittenrennens - und hatte es mit Konkurrenten zu tun, die Oberarme besaßen wie dicke Heizungsrohre. Wigald Boning hat sich auch dort durchgekämpft und überlebt.
Ebenso wie bei jenem Urlaubsabenteuer, als er sich an einem Seil über den kanadischen Yukon-River hangeln musste. Bei minus 20 Grad, wie er schreibt - keinen gefühlten, sondern realen 20 Grad unter null.
Ein Mann der Extreme
Boning ist ein Mann der Extreme, der schon in seinem ersten Buch "Bekenntnisse eines Nacht-Sportlers" verriet, dass er nachts in den Treppenhäusern der jeweiligen Hotels rauf und runter laufe, weil die auch zu später Stunde gut beleuchtet und belüftet seien und ihn dann keiner störe beim Fitnesstraining. Anschließend folge die Trainingseinheit mit dem Hüpfseil, bei der er sich schon mal der Kleider entledige. "Diese Übungen finden dann allerdings im Hotelzimmer statt."
Im aktuellen Werk gewährt der Wahl-Allgäuer einen Einblick in sein rastloses Leben als Promi. Einladungen nach Asien, nach Afrika, nach Amerika. "Urlaub", sagte er, "mache ich im Allgäu bei mir zu Hause. Da muss ich nicht wegfahren."
Ausgedehnte Touren mit den Langlauf-Skiern, Marathonläufe vorbei an Allgäuer Seen, Ausflüge mit dem Rennrad, garniert mit extremen Bergetappen: Das sei seine Art von Urlaub in heimischer Umgebung. "Abspannen vom Alltag", nennt das Wigald Boning. Oder: "Ein Ausgleich zum dämpfigen Fernsehstudio."
Weshalb der Moderator, der einst mit
Olli Dittrichdas Gesangsduo "Die Doofen" bildete, in seinem neuesten Buch zum Schluss kommt: Wenn er auf Reisen gehe, sei das in aller Regel keine Erholung für ihn. Sondern eher bewusstes Erleben von
Abenteuern. Die brauche er fast ebenso dringend wie die Luft zum Atmen, glaubt der Entertainer und vermutet: "Gut möglich, dass ich im früheren Leben ein Shetlandpony gewesen bin." Schwer zu sagen, ob er das nun wieder ernst gemeint hat.
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