An seinem 70. Geburtstag wurde das Lechwehr gerettet
Auf den Spuren von Franz Josef Strauß im Landkreis. Der Fall Schreiber und eine unbedachte Äußerung
100 Jahre würde Franz Josef Strauß am Sonntag werden. Viel wird aus diesem Anlass über den ehemaligen Ministerpräsidenten geschrieben. Der Auftrag für die Lokalredaktionen: Strauß in der Region. Als junger Soldat war er 1939 kurz in Landsberg stationiert, als Landrat von Schongau hat er wohl auch das ein oder andere Mal den Nachbarlandkreis besucht, ebenso bei Wahlkampfveranstaltungen in seiner Zeit als Landesvater. Und sonst? Geheimnisvoll und nebulös bleibt seine Verbindung zum Rüstungslobbyisten Karlheinz Schreiber aus Kaufering. Und dann ist da noch die Sache mit seinem 70. Geburtstag und dem Lechwehr.
Als sich 1982 der politische Wille formte, das alte Lechwehr zu sanieren, trug die Bawag (heute Eon) den Plan vor, es mit einem Kraftwerk auszustatten. Seinerzeit wurde dieser Vorschlag in Landsberg von CSU und SPD unterstützt. Aber bald formierte sich breiter bürgerlicher Widerstand in der „Bürgeraktion zur Erhaltung des Lechwehrs“. Unter den Kraftwerksgegnern befanden sich Bürger unterschiedlicher politischer Couleur. Auch im Ortsverband der CSU wuchs der Widerstand. So kam es 1985 zu einer überraschenden Wende. Der spätere Ministerpräsident Max Streibl, damals Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzender der Bawag, äußerte auf der Feier zum 70. Geburtstag von Franz Josef Strauß auf der Kreuthalm: „Wenn die Bürger dieses Kraftwerk nicht wollen, dann blasen wir das Projekt ab.“ Auf die Feier geladen und Zeuge dieses Satzes waren auch Landsbergs langjähriger Bürgermeister Norbert Kreuzer und der damalige Chefredakteur des Landsberger Tagblatts Werner Heinrich. Heinrich veröffentlichte Streibls Äußerung am nächsten Tag in der Zeitung und die Kraftwerkpläne wurden begraben.
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