Angeklagter: Ich konnte mich nie durchsetzen
48-Jähriger spricht in Missbrauchs-Prozess über das Familienleben und warum er sich gegen Demütigungen nicht wehrte.
Bei der Kindererziehung habe er wenig zu melden gehabt, der älteste Sohn entglitt ihm und er versuchte, sich um die beiden jüngeren Kinder zu kümmern. Rund zwei Stunden lang berichtete der 48-jährige Angeklagte vor der Jugendkammer am Landgericht Augsburg über sein Familienleben. Dem Mann – er lebte damals mit Ehefrau und drei Kindern im Raum Ammersee – wird vorgeworfen, gegenüber seinem 2000 geborenen Sohn gewalttätig geworden zu sein (LT berichtete).
Die Anklage hält ihm außerdem vor, dass er sich von 2010 bis 2013 mehrfach von dem heute zwölfjährigen Mädchen und dem neunjährigen Buben befriedigen ließ. Er soll auch an den Geschlechtsteilen der Kinder manipuliert haben, in einem Fall soll es bei dem Mädchen zu einer Penetration gekommen sein. Am zweiten Verhandlungstag wurden die Tatvorwürfe jedoch nur am Rande behandelt, es ging in erster Linie darum, dass der Angeklagte die Familiensituation skizzierte. Er zeichnete von seiner Ex-Frau das Bild einer sehr leistungsbezogenen Mutter, die sich vor allem dem schulischen Weiterkommen des ältesten Sohnes widmete. Die Naturwissenschafterin, die wegen der Kinder zuhause blieb, war seinen Erzählungen nach, im Übermaß besorgt, dass sich die Kinder mit Krankheiten anstecken könnten. So waren beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel tabu. Und später auch der Kindergarten, so seine Vermutung.
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