Aus dem Gutshof wurden fünf Höfe
In Oberbeuern hatte der Kurfürst einst einen Jagdhof. Nach dem Krieg siedelten sich Heimatvertriebene an.
Über Unterbeuern hat das LT schon berichtet, jetzt wenden wir uns dem einen Kilometer entfernten Oberbeuern zu. Welcher der Weiler eher bestanden hat, ist laut der Obermühlhauser Chronik von Jakob Senger nicht bekannt, erwähnt wurde „Buron“ 1052. Wie in Unterbeuern gab es im Mittelalter zwei Höfe und einen Kleinbauernhof. Im 16. Jahrhundert hatten die bayerischen Herzöge hier einen Waid- das heißt Jagdhof. Ab 1671 gab es drei Höfe, deren Hofnamen im Laufe der Jahre auch Josepfbauer oder Hößbauer, Andräbauer oder Änderlebaur sowie Friedl waren. 1901 wurden diese landwirtschaftlichen Betriebe zusammengefasst zu einem Gutshof mit fast 500 Tagwerk, was rund 170 Hektar entspricht. Gutsbesitzer war Ernst Schall, der 1902 dort ein Gutshaus, von den Einheimischen „Villa“ genannt, erbauen ließ. Ihren gründerzeitlichen Stil hat die Villa bis heute behalten und lockt nun als Villa Möstl zur Einkehr.
Bevor es in die weitere Geschichte der Oberbeurer Anwesen geht, muss hier noch ein Gebäude erwähnt werden, welches nicht mehr existiert: das Antoniuskirchlein von Oberbeuern. Hans Baur hatte es 1602 auf seinem Grund errichten lassen. Jakob Senger schreibt in der Ortschronik, dass man es aufgrund der Größe des Kirchenschiffs, welches 10,5 Meter lang, acht Meter breit und zehn Meter hoch war, sowie eines Turms mit Zwiebelhaube, der 21 Meter maß, als Kirche bezeichnen könne. Erwähnenswert an der Ausstattung sind unter anderem Holzfiguren von Lorenz Luidl. Ein Votivbild zeigte den Kirchenstifter Hans Baur mit seinen elf Buben, sechs Mädchen und zu Schluss seiner Frau in der damaligen Tracht, wie der Ortschronik zu entnehmen ist. Der Besitzer des Gutshofes hatte offensichtlich kein Interesse an dem Gotteshaus. 1913 stürzte der Turm ein, da laut Ortschronik das Fundament unvorsichtig bloß gelegt worden war. 1923 gab es eine Abbruchgenehmigung durch die Regierung von Oberbayern, 1940 wurde die Ruine abgebrochen und Oberbeuern von Oberfinning nach Dettenschwang umgepfarrt.
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