Das Springerle-Backen
Finning Was ein Schreiner, ein Metzger oder ein Schlosser macht, weiß jeder. Früher aber gab es Berufe, von denen man heute nichts mehr weiß. Einer davon ist der "Lebzelter". Im Jahr 1473 wurde die Lebzelterzunft in München zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Der Lebzelter war vieles: Konditor, Metsieder und Wachszieher und er stellte Gebild-Gebäck (Springerle), Honiglebkuchen, Met und Kerzen her. Sein ganzer Stolz waren die Holzmodel, die er selbst geschnitzt und zur Ausformung der Springerle verwendet hat. Heute gehört dieser Beruf längst der Vergangenheit an. Katharina und Hermann Ratzinger aus Finning aber erinnern mit ihrer Arbeit an den Lebzelter - sie stellen seit mittlerweile fast 15 Jahren Springerle selbst her und führen damit eine seit Langem währende Tradition in ihrer Familie fort.
Das Springerle-Backen hat Katharina Ratzinger von ihren Großeltern gelernt. Aber nicht nur das: Auch die Suche nach neuen Motiven und die damit verbundene Sammelleidenschaft der alten "Model" - ohne die beim Springerle-Backen nichts geht - ist von der Oma auf die Enkelin übergegangen.
Katharina Ratzinger stammt aus München, aus der Haidhausener Bäckerei Schmidt, die jetzt schon in der vierten Generation Springerle herstellt. Vom Münchener Christkindlmarkt ist der Stand der Bäckerei Schmidt an der Mariensäule nicht mehr wegzudenken. Seit fast 40 Jahren sind die Schmidts dort schon vertreten. Mittlerweile führt Katharinas Cousin die Bäckerei. Katharina Ratzinger hatte gerade ihr Abitur in der Tasche, als ihr Großvater starb. Da sprang sie ihrer Großmutter zur Seite und half ihr während des Studiums der Betriebswirtschaft beim Springerle-Backen. Einige Jahre später brachte sie dann das Springerle-Backen mit nach Finning. Das war nach ihrer Hochzeit mit Hermann Ratzinger, der aus der ebenfalls traditionsreichen Bäckerei Ratzinger in Utting stammt. Er teilt Katharinas Springerle-Leidenschaft und hilft in der Backstube mit, wie ab und zu schon die drei Kinder Simon, Benedikt und Anna.
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