Der Mensch – fernab der Götter
Ausstellung mit Gabriele Lockstaedt und Andreas Kuhnlein im Altstadtsaal
Es gab Zeiten, da entstanden Skulpturen gemeißelt in Menschengestalt, die Dinge mit sich führten wie Keule und Löwenfell, Flügelhaube oder Pfeil und Bogen. An diesen sogenannten ,,Attributen“ erkennen wir Herakles, Hermes, Artemis und andere mehr – Götter in Menschengestalt: Idealisiert dargestellte Figuren von ebenmäßiger Schönheit.
Skulpturen in Menschengestalt, aus Holz herausgeschnitten mit der Motorsäge, entstehen auch heute, Malträtierte, tief zerfurcht und hoch bearbeitet, fast bis zur inneren Auflösung, aber auch sie ausgestattet mit Attributen: einer Zigarette etwa oder einer Umhängetasche – Dingen, die keine versteckten Hinweise auf eine Gottheit geben, sondern nur den augenscheinlichen Eindruck zementieren: Niemand anderer begegnet uns hier als unmittelbar der Mensch – unlösbar verhaftet und tief verstrickt in seine irdische Existenz. Mag er sich noch so mühen, am Ende kreist er um sich selbst, manövriert sich an einen Punkt, der Erkenntnis eher verhindert statt sie zu befördern. Der Bildhauer Andreas Kuhnlein verleiht dem eindrücklich Gestalt mit seiner Arbeit ,,Brett vorm Kopf“, in der eine Figur in einer stuhlähnlichen Konstruktion am Ende wie auf einer Schaukel so zu sitzen kommt, dass sich ihr die gedachte Rückenlehne tatsächlich wie ein Brett vors Gesicht schiebt. Gefangene der Situation gibt es für sie keinerlei Möglichkeit, den ,,Blick freizubekommen“ und eine Wahrnehmung zu entwickeln für die Dinge jenseits ihres begrenzten Sichtfelds. Ausgeblendet ist alle Welt, der Mensch auf sich selbst geworfen…
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