Die Kraft nationaler Musik
Der Pole Wladyslaw Szymanski spielt beim Landsberger Orgelsommer in Mariä Himmelfahrt
Gibt es nationale Musik? Wer der Meinung ist, dass Musik international ist, hat natürlich recht, allerdings begannen die Komponisten im 19. Jahrhundert verstärkt auf ihre musikalischen Wurzeln ihrer Heimat zu achten. Sie hörten in die volksmusikalische Tradition ihrer Regionen, spürten deren Kraft, banden diese in ihre Kompositionen ein und trugen so zur nationalen Identität bei. Der Böhme Smetana beschrieb die Moldau, sein Landsmann Dvorak vertonte Balladen wie der „Wassermann“ und die „Mittagshexe“ des tschechischen Nationaldichters Karel Jaromi Erben. Einer der bekanntesten Komponisten, der tief in die musikalische Seele seines Volkes geschaut hat und damit ein Vorreiter war, ist der Ungar Béla Bartók. Er notierte akribisch Tänze der Bauern und einfachen Leute auf dem Land.
Am Samstagvormittag gab der polnische Organist Wladyslaw Szymanski aus Kattowitz beim Orgelsommer in Mariä Himmelfahrt einen Einblick in seine Heimat mit Werken von Feliks Nowowiejski (1877 - 1946) und Konstanty Gorski (1859 - 1924), zweier bei uns nahezu unbekannter Musiker. Zuvor interpretierte der polnische Musikprofessor und Dekan der Vokal-Instrumentalmusik-Abteilung an der Musikhochschule in Kattowitz mit hoher Virtuosität die 2. Sonate in e-Moll aus Opus 19 des romantischen Orgelkomponisten August G. Ritter (1811 - 1885). Schön klassisch gesetzt, aber in deutschen Angaben für die Interpretation zeigt sich die dreisätzige Sonate als ein eigenständiges Werk. Ritter steht bei uns nicht häufig auf dem Programm, dabei verdient der gebürtige Erfurter, der mit seinen theoretischen Werken über Orgelmusik zu einem der Begründer der Musikwissenschaft wurde, öfters gehört zu werden.
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