Die Kunst der feinen Striche
Comics, Illustrationen und Karikaturen von Jan Reiser unter dem Titel „Inside the Outline“ gibt es in der ArtGallery zu bewundern.
Oft saß der kleine Jan fröhlich auf dem Schoß seines Vaters, dem bekannten Maler und Karikaturisten Hans Reiser und hat Bilder mitgemalt, so erzählte die Mutter des Künstlers den neugierigen Besuchern, die sich zahlreich zur Ausstellungseröffnung in der ArtGallery eingefunden hatten und den Stiftartisten Jan Reiser, der ihnen seit einer Gruppenausstellung im Januar bekannt ist, auf einer exklusiven Führung begleiten durften. „Inside the Outline“ zeigt einen ausgewählten Querschnitt aus der vielfältigen Welt von Comic, Karikaturen, Illustrationen, aber auch kleinformatige, feine Aquarelle in den Nischen des historischen Mauerwerkes platziert, spiegeln Vielseitigkeit in einem enormen Qualitätsanspruch wider. Fröhliche Kinder, Hühner, zwei Mäuse im Papierschiff, eine Kuh mit Schnorchel und anderes Getier, tummeln sich zu Wasser und an Land auf einem für den „Wienerwald“ gemalten wuselnden Wimmelbild. In den gezeigten Comics aus der Kinderseite und den bekannten Sonderheften der Süddeutschen Zeitung, die Jan Reiser von 2009 bis 2016 gestaltete, hauchte er den spannenden Geschichten von Abenteuer, Mut, Familie und Freundschaft pulsierendes Leben ein.
Ein neues entlarvendes Gesicht
Mit seinen bezaubernden Illustrationen von vom Boandlkramer und dem Brandner Kaspar, verleiht Reiser der alten Gschicht von Franz von Kobell ein neues entlarvendes Gesicht. Ein Verweilen vor den Originalillustrationen lohnt sich, da gibt es spannende Details zu entdecken, die einem ersten flüchtige Blick entgleiten könnten. Vom ursprünglichen Titelbild des Abenteuerromans „Das Herz des Krieges“ von Lisa Schneider gibt es einen qualitativ wertvollen Digitaldruck mit dem expressiv gestalteten „Thymos“, der keine Furcht zu kennen scheint. Einzigartige Bleistiftstriche entdeckt der Betrachter auf dem Mississippi-Dampfer und in der bunten Welt von Tom Sawyer und Huck Finn. Zu bewundern gibt es auch brillante Portraits von Philosophen, flippige Popstars auf schön schattiertem Hintergrund mit Gitarren, Reiser selbst rockt seit 20 Jahren hobbymäßig in einer Band, farbenprächtige Bilder, wie das des Rockstars „Slash“ und „60 Jahre Woodstock, ein „Aladin und die Wunderlampe“ mit dem kompletten, fein gezeichneten Orient im Hintergrund, nebst Piraten und Seeleuten. Beim obligatorischen Künstlergespräch mit der Galeristin Katharina Rücker-Weiniger, in dem sie den Künstler Jan Reiser als einen, bei dem Strich für Strich wohlüberlegt sei, bezeichnete und der mit seinen Bildern wunderbare Geschichten erzähle. Da stellte sich schnell die Frage nach computeranimierten Zeichnungen, die nicht mehr nach Farbe riechen, die aber gerade bei Karikaturen den Vorteil haben, millimetergenaue Nuancen entstehen zu lassen, so Reiser. Die Basis sei jedoch stets die Handzeichnung. „Karikatur sehe ihre Stärke darin, durch Witz Wahrheit zu zeigen, ohne bösartig zu sein“. Ob es einen Traumauftrag gäbe, so die Frage eines Besuchers. Mit Tieren würde er gerne etwas machen, das Dschungelbuch zu illustrieren wäre eine großartige Herausforderung. Einzigartige Drucke und etliche von Reiser illustrierte Bücher, in denen Texte zu leben beginnen, wie der „Junge, der nicht hassen wollte, oder „Das Mädchen das die Welt veränderte, gab es zu erwerben.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.